Hochbeete fördern Hausgemeinschaft in Lauteracher Herrengutgasse

Vorarlberg / 31.05.2024 • 14:05 Uhr
Herrengutgasse
Mit Christina Milz und Martin Boni hatten Wolfgang Lang und Anastasia Nikolic Fachleute aufgeboten, die Gartenbautipps gaben. Im Hintergrund die „Wohnung Nummer 36“ für Familie Piepmatz. STP

Wohnanlage in der Lauteracher Herrengutgasse ist eine rundherum runde Sache.

Lauterach Frühlingserwachen in einer etwas anderen Wohnanlage in Lauterach: In den vergangenen Wochen wurden die drei Objekte mit insgesamt 35 Wohnungen der Anlage Herrengut – zwischen Herrengutgasse und Hoheneggerstraße – bezogen und das Transparent „Ausverkauft“ signalisiert, dass Atrium dieses Vorhaben abgeschlossen hat.

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Willkommener Nebeneffekt: „Wenn man praktisch Schulter an Schulter gärtlert, kommt man ins Gespräch und das fördert die Hausgemeinschaft“, sieht Wolfgang Lang eine wichtige Zusatz-Funktion der Hochbeete.

Nützliche „Kleinigkeiten“

Das Projekt hebt sich allein schon durch seine außergewöhnliche Gestaltung von anderen Anlagen ab: Es ist eine rundherum runde Sache, denn es gibt keine „Hausecken“, diese sind durchgehend abgerundet. Dessen ungeachtet blieb Atrium dem Slogan „Genüsslich Wohnen mit über 50 MehrWert-Leistungen“ treu und übergab mit dem Wohnungsschlüssel auch ein Mehrwertpaket mit mehr als 50 Schecks – nützlichen „Kleinigkeiten“, die den neuen Wohnungseignern eine Fülle von zusätzlichem Mehrwert bringen sollen.

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Motorisierter Verkehr ist in der Anlage ausgesperrt, stattdessen führt ein Radweg – finanziert von der Gemeinde, den Grund stellten Atrium und der Vorbesitzer zur Verfügung – praktisch vor die Haustüre.

„Mehrwert“ ist auch der Standort: direkt im Zentrum, Rathaus, Sozialzentrum und Pfarrkirche in Rufweite, der Kindergarten buchstäblich durch eine gemeinsame Tiefgarage mit über 50 Stellplätzen mit der Wohnanlage verbunden und trotzdem ruhig und abseits des Straßenverkehrs. Dafür führt ein neu angelegter Radweg direkt an den Haustüren vorbei. Auch viel Infrastruktur wie Einkaufsmöglichkeiten ist fußläufig nur wenige Minuten entfernt.

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Das Hochbeet ist doch viel spannender als der Sandkasten. 

Eine weitere Mehrwertleistung haben Wolfgang Lang und Anastasia Nikolic dieser Tage symbolisch übergeben: 35 Laufmeter Hochbeete, für jede Wohnung einen Meter. „Wir haben das schon bei anderen Anlagen praktiziert“, so Wolfgang Lang, „denn es ist nicht nur ein kleines Stück Garten zum Anpflanzen von Gemüse, Kräutern oder Blumen, es ist vor allem ein Impuls zur Förderung der Hausgemeinschaft.“

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Martin Boni erläuterte, welche Pflanzen – von Salat über Kräuter bis Kartoffel – sich vertragen.

Fachkundige Anleitung

Und damit es in den Hochbeeten auch nach Wunsch wächst und gedeiht, hat Wolfgang Lang eine Einführung in die Geheimnisse des erfolgreichen Hochbeet-Anbaus organisiert: Christina Milz und Martin Boni vom Lauteracher Obst- und Gartenbauverein hatten neben vielen guten Tipps auch Setzlinge und Samen mitgebracht und erläuterten, welche Pflanzen „sich vertragen“ und welche man besser nicht nebeneinander anpflanzt. Nimmt ein Bewohner seinen „Hochbeet-Meter“ nicht in Anspruch, „kann er ihn natürlich seinem Nachbar überlassen, der dann entsprechend mehr Fläche zur Verfügung hat“, so Lang.

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Die professionelle Anleitung zur Nutzung der Hochbeete wurde interessiert in Anspruch genommen.

Raum für Ideen – und Natur

Nicht nur “Mehrwert” ist ein Slogan von Atrium, das Unternehmen wirbt auch mit „Raum für Ideen“. Das kann taxfrei auf „Raum für Natur“ ergänzt werden, denn auch bei der Anlage Herrengut wird dieses Konzept umgesetzt, wobei das Areal für den motorisierten Verkehr komplett tabu ist. Autoabstellflächen sind nur entlang der Herrengutgasse vorgesehen, die Anlage selbst ist verkehrsmäßig nur die Tiefgaragenzufahrt an der Grundstücksgrenze und durch einen eigens angelegten Radweg erschlossen. Statt Parkplätzen gibt es zwischen den Häusern viel Grün, Spielplätze, Bäume und Büsche – und eben auch Hochbeete. Von der Gesamtfläche von rund 3700 Quadratmeter sind etwa 2500 Quadratmeter Grünflächen, auf denen etwa 80 Bäume und Büsche gepflanzt sind und dazu etwa 200 Quadratmeter Blütenstaudensaum.

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Nicht zu übersehen ist ein spezielles architektonisches Konzept: Es gibt keine „Hausecken“, denn diese sind konsequent abgerundet.

Die „Wohnung Nummer 36“

Und dann ist da noch eine spezielle „Kleinigkeit“ – die 36. Wohnung, die einzige mit Ecken und Kanten: ein Nistkästchen für gefiederte Bewohner, die die Gartenarbeit am Hochbeet mit ihrem Gezwitscher begleiten werden. STP

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Die Anlage Herrengut ist architektonisch wie funktionell ein Vorzeigeprojekt.