“Ich dachte, ich kann nie wieder Urlaub auf dem Campingplatz machen”

Bungalow statt Wohnmobil: Auf dem Campingplatz in Dornbirn kann nun in noblen Appartements übernachtet werden.
Dornbirn Evelyn Lödl (75) aus Innsbruck ist begeisterte Camperin. Der Campingplatz in Dornbirn ist für die Rentnerin schon fast zu einem zweiten Zuhause geworden. “Ich komme seit über 20 Jahren vier- oder fünfmal im Jahr hierher, weil meine Tochter und meine Enkelkinder am Bödele wohnen”, erzählt sie. Altersbedingt mussten Evelyn Lödl und ihr Lebensgefährte Alois Gasselseder (86) ihr geliebtes Wohnmobil vor wenigen Wochen verkaufen. “Ich war sehr traurig, weil ich dachte, dass ich nie wieder Urlaub auf einem Campingplatz machen kann.” Umso größer war die Freude des Paares, als sie erfuhren, dass auf dem Campingplatz neue, voll ausgestattete Appartements gebaut werden. “Jetzt können wir hier weiterhin campen, mit dem Unterschied, dass wir eben nicht vor unserem Wohnmobil sitzen, sondern auf einer hübschen Terrasse”, freut sich die Innsbruckerin.

Seit Mitte Mai stehen den Gästen auf dem 4-Sterne-Campingplatz in der Enz neben den 106 Stellplätzen für Wohnmobile, 14 voll ausgestattete Kleinappartements in zwei pavillonartigen Gebäuden zur Verfügung. Mit den Bauarbeiten wurde im Oktober des vergangenen Jahres begonnen, investiert wurden rund 2,3 Millionen Euro.
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Mit der Errichtung der noblen Appartements habe man auf den boomenden Campingtourismus reagiert, sagt Campingplatz-Leiter Jürgen Kostelac (47). “Der Urlaub auf dem Campingplatz wird immer beliebter und das zieht sich durch alle Generationen”, sagt Kostelac. “Früher waren wir ein klassischer Ein-Tages-Campingbetrieb, heute bleiben die Gäste mindestens drei Tage oder verbringen ihren gesamten Urlaub bei uns.” Die meisten Gäste kommen aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Seit dem Neubau des Campingplatzes vor fünf Jahren seien die Nächtigungszahlen konstant gestiegen. “Früher hatten wir rund 5000 Nächtigungen, inzwischen liegen wir bei etwa 12.000.”

Die knapp 30 Quadratmeter großen Appartements, die von den Architekten Johannes Kaufmann und Partner geplant und aus heimischem Fichtenholz gebaut wurden, bieten Platz für bis zu vier Personen und verfügen über eine Küchenzeile, Sitzgelegenheiten im Innen- und Außenbereich sowie ein kleines Badezimmer mit WC. “Es war uns wichtig, hochwertige Unterkünfte zu errichten, die sich auch optisch schön in die Landschaft einfügen – ein Ort, in dem man sich einfach wohlfühlen kann”, sagt Kostelac. Weiters verfügt der Gebäudekomplex über Nebenräumlichkeiten, die als Lager-, Ski- und Fahrradraum dienen.


Auch in Sachen Funktionalität wird dem Campinggast, der auf etwas mehr Komfort Wert legt, einiges geboten. Statt Campingkocher und Gaskartusche, steht eine voll ausgestattete Küche mit Induktionsherd und Kühlschrank zur Verfügung. “Auch bei der Einrichtung haben wir Wert auf schöne Details gelegt, wie zum Beispiel mit einem hochwertigen handbemalten Geschirr.”

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Die Urlaubsform “Glamping”, also die Mischung aus Glamour und Camping, komme bei den Gästen durchwegs gut an. “Wir haben viele Anfragen von begeisterten Campern, die aber selbst nicht über einen Wohnwagen verfügen oder nicht in einem Zelt schlafen wollen”, sagt Kostelac. Die Campinggäste schätzen vor allem eines: die Nähe zur Natur und die Ruhe. Genauso wie Evelyn Lödl: “Hier fühle ich mich wohl und habe alles, was ich brauche – von schönen Geschäften bis hin zum Schwimmbad in der Nähe.” Ihren nächsten Urlaub in einem der Appartements hat sie bereits gebucht. “Im August kommen wir wieder.”


