“Jedes Kind darf testen, wie lange es dauert, bis ein Auto zum Stehen kommt”

Volksschüler erleben hautnah, wie lang ein Auto braucht, um stehen bleiben zu können.
Lustenau Manuela Hagspiel vom ÖAMTC weiß, wie sie den Kindern auf anschauliche Weise den Reaktions- und Bremsweg von Autos erklären kann. Dafür hat sie unter anderem ein eigenes Auto, bei dem auf der Beifahrerseite ein Bremspedal für die Kinder eingebaut wurde. “Jedes Kind darf einmal testen, wie lange es dauert, bis ein Auto bei einer Vollbremsung zum Stehen kommt”, sagt Hagspiel. “Hallo Auto” nennt sich dieses Programm des ÖAMTC, bei dem den Kindern im Alter zwischen acht und zehn Jahren gezeigt wird, dass ein Auto nicht sofort stehen bleiben kann, wenn der Fahrer auf die Bremse steigt. Staunende Kinder beobachteten genau, was ihnen erklärt wurde.

Gefährliches Unwissen
“Kinder rennen über die Straße, weil sie denken, dass das Auto sofort stehen bleiben kann”, sagt sie. Doch zum tatsächlichen Bremsweg kommt auch noch die Reaktionszeit dazu, also die Zeit, die der Fahrer oder die Fahrerin braucht, um zu erkennen, dass gebremst werden muss. “Ist der Fahrer voll konzentriert und nicht abgelenkt, geht dies natürlich schneller.” Die Kinder erfuhren an diesem Vormittag zudem, dass die Geschwindigkeit den Anhalteweg beeinflusst. Doch auch das Gewicht des Fahrzeuges, das Wetter und die Reifen spielen eine wesentliche Rolle.
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Aufklärung schafft Sicherheit
Beim Programm “Hallo Auto” erleben die Kinder durch praktische Übungen, wie der Anhalteweg zustande kommt und lernen, dass es viele Komponenten gibt, die den Reaktions- und Bremsweg beeinflussen. Bei der praktischen Übung mit dem speziell dafür ausgestatteten Auto, durfte jedes Kind gesichert in einem Kindersitz mit dem Doppelbremspedal erfahren, wie schwierig es ist, ein Fahrzeug zum Stehen zu bringen. Die Kinder leiteten bei Tempo 50 unter der Anleitung der Fahrerin eine Vollbremsung ein. “Wow, meine Reifen haben richtig gequietscht”, sagte Mila. Und Lucien war beeindruckt, wie schnell er mit dem Auto gefahren ist. “Ein bisschen nervös war ich schon, als ich das Bremspedal gedrückt habe”, erklärte er. Das ÖAMTC-Auto hat selbstverständlich auch bei der Fahrerseite eine Bremse. Würde das Kind nicht bremsen, so könnte dies Manuela Hagspiel.

Nachdem alle Kinder der dritten Klassen der Volksschule Rotkreuz diese Erfahrung machen durften, erhielten sie von Manuela Hagspiel einen “Hallo-Auto-Führerschein”. “Die Kinder erkennen nach diesem Kurs die Gefahren von herannahenden Autos und bewegen sich viel vorsichtiger im Verkehr”, so Hagspiel. Im Frühjahr und im Herbst bietet der ÖAMTC diese Aktionen an. Am Ende gibt sie den Kindern den Ratschlag mit auf den Weg: “Ihr als Fußgänger könnt schneller stehen bleiben als ein Auto. Wartet somit lieber ab.” bvs



