Matthäus Bär ist immer noch da

Götzis Matthäus Bär begeisterte zehn Jahre lang als Wiener Kinderlieder-Rockstar ein junges Publikum. Seine Rock-Gitarre hängt jetzt – wie man so schön sagt – am Nagel, das junge Publikum unterhalten wird der 34-Jährige aber weiterhin. Beispielsweise am Donnerstag, 20. Juni, auf der VN-Kinder- und Jugendbuchmesse Buch am Bach.

Was er in Götzis auf der Kulturbühne Ambach auspackt, ist nah am ehemaligen Rockbär dran. Das verrät bereits der Titel seines Debüts „Elvis, Kate & Ziggy – Kleines Alphabet der Popmusik“, das er mit nach Vorarlberg bringt. „Es ist ein Rätselbuch für Eltern, eine Einführung in die weite Welt der Popmusik für Kinder und ein Vorlesebuch für pop-affine Menschen jeglichen Alters“, erklärt der Vater von zwei Kindern. Lange schon lag das Konzept in der Schublade. „Erwin Moser mit seinem Katzen-ABC hat mich dazu inspiriert“, verrät er. Fasziniert hätten ihn an diesem Pappbilderbuch hauptsächlich die holprigen Reime. „Ob Absicht oder ob es nicht anders ging, spielt keine Rolle, ich fand sie einfach großartig.“

Pop-affin und originell

Von da an sammelte der steirische Songwriter und Autor von A wie Agnetha bis Z wie Ziggy unnützes Halbwissen, Anspieltipps und schlechte Reime zu 26 der herausragendsten Figuren der jüngeren Musikgeschichte. Von A wie Agnetha bis Z wie Ziggy. Matthäus Bärs „Kleines Alphabet der Popmusik“ sammelt unnützes Halbwissen, Anspieltipps und schlechte Reime zu 26 der herausragendsten Figuren der jüngeren Musikgeschichte. Ein Rätselbuch für Eltern, eine Einführung in die weite Welt der Popmusik für Kinder und ein Vorlesebuch für pop-affine Menschen jeglichen Alters. Und merkte schnell: Für die meisten Verlage war seine Idee weder Fisch noch Fleisch, sondern eher ein Hybrid, mit dem sie nichts anzufangen wussten. Begeistert von der Originalität war hingegen der kleine Grazer Verlag Matthey & Melchior. Mit Illustrationen von Jacqueline Kaulfersch erschien das Bilderbuch im Oktober 2022.

Jahresticket vom Zoo

Spätestens jetzt war sich der Musikwissenschaftler sicher. Seine Zukunft gehört der Kinderliteratur. So erschien nur ein Jahr später „Drei Wasserschweine brennen durch“ bei dtv. Mit den Vorlesegeschichten von Emmy, Tristan und Raul, die wissen wollen, ob es außerhalb ihres Geheges mehr gibt, trifft Bär genau den richtigen Ton. Er gewinnt nicht nur den Dixi-Literaturpreis, von seinem Buch erscheint bereits wenige Monate nach der Veröffentlichung die dritte Auflage. Oder anders ausgedrückt, er legt einen Senkrechtstart aufs Papier. Warum er jedoch gerade Wasserschweine zu Protagonisten machte und nicht etwa Bären, dafür hat der Wiener eine ganz einfache Erklärung.

„Als unsere Kinder noch klein waren, hatten wir eine Jahreskarte für den Schönbrunner Zoo“, erzählt der Kinderbuchautor, „weil sich das Wasserschweingehege genau neben dem Spielplatz befand, habe ich immer die großen Nagetiere beobachten.“ Was ihn dabei besonders beeindruckt: „Sie sind superrelaxt, eine Portion ihrer Gelassenheit könnte jeder von uns gut gebrauchen.“  Das diese bekanntlich erfolgreich und glücklich macht, erlebt Bär gerade am eigenen Leib. Dazu singt das Publikum von seiner CD „Best off Bär“ lauthals „Es ist wahr, Matthäus Bär ist immer noch da ….“ Klar, dass der Stromfrisierte daraus sein Lebensmotto benennt: „Sei ein Wasserschwein …!“

In seinen Lesungen bei der „Buch am Bach“ tun’s ihm die Besucher gleich. CRO