Wälder Tischler-Nachwuchs überzeugte in Salzburg

(T)Raumtischler-Lehrling Valentin Bringmann holte zweiten Bundessieg nach Bezau.
Bezau, Salzburg Für Vorarlbergs Tischler-Nachwuchs war Salzburg eine Reise wert, denn das Team aus dem Ländle hat sich beim Bundesbewerb für Tischlerlehrlinge erfolgreich geschlagen und konnte mit einem kompletten Medaillen-Satz (je einmal Gold, Silber und Bronze) in der Länderwertung hinter der Steiermark aber mit Riesenvorsprung auf Niederösterreich Platz zwei erringen.

Seit mehr als sechs Jahrzehnten
Der Wettbewerb für Tischler-Lehrlinge hat Tradition und wird seit mehr als sechs Jahrzehnten ausgetragen. Für das Bundesfinale qualifizieren sich in fünf Kategorien (erstes, zweites, drittes Lehrjahr und im vierten Lehrjahr Planung und Produktion) die Sieger aus den neun Bundesländern.

Aus Vorarlberg hatten sich dabei zwei Lehrlinge (Emanuel Kalina und Julian Prugg) der Tischlerei Karl Müller in Altach, Nando Mai von der Alberschwender Tischlerei Dür, Valentin Bringmann vom (T)Raumtischler Metzler in Bezau und Franziska Schneider von Hase & Kramer in Dornbirn qualifiziert.

Franziska Schneider erreichte im vierten Lehrjahr/Planung Rang sieben, Nando Mai verpasste im dritten Lehrjahr mit dem vierten Rang knapp das Podium und die Altacher Tischlerei Müller brachte beide Lehrlinge in die Medaillenränge: Im ersten Lehrjahr schaffte Emanuel Kalina den dritten Rang und im zweiten Lehrjahr schrammte Julian Prugg mit 8.455 Punkten hauchdünn am Sieg vorbei – mit 40 Zählern Rückstand belegte er Platz zwei, Abstand zum Dritten fast 800 Punkte.
Wälder aus Stuttgart überragend
Herausrand die Leistung von Valentin Bringmann in der Kategorie viertes Lehrjahr/Produktion: der „Wälder aus Stuttgart“ siegte mit 6260 Punkten und verwies seinen schärfsten Konkurrenten mit stolzen 1200 Punkten Abstand auf den zweiten Rang.

Für den Vorzeigelehrling des Bezauer Betriebes war es schon der zweite Bundessieg, denn im Vorjahr hatte er die Kategorie drittes Lehrjahr gewonnen und heuer die (T)Raumtischler-Trophäensammlung wieder erweitert.

Nach seiner Rückkehr vom Lehrlingswettbewerb erzählte der erfolgreich Lehrlinge im Gespräch mit der VN-Heimat auch darüber, wie er in den Bregenzerwald gekommen ist. „Meine Familie stammt aus Lindau, wo meine Großeltern heute noch wohnen. Mein Vater ist nach Stuttgart übersiedelt, wo ich auch geboren und aufgewachsen bin“, umreißt er den ersten Teil seiner „Wanderschaft“, die ihn bei der Suche nach einer Lehrstelle wieder fast zum Ausgangspunkt zurückführte.

„Zunächst hatte ich Tirol im Fokus, doch auf meine Bewerbungen erhielt ich kein passendes Angebot, also versuchte ich es in Vorarlberg.“ Dort passte es auf Anhieb, denn Firmengründer Leo Metzler und sein Sohn Christian – 2006 und 2010 Bundessieger und heute zertifizierter Ausbilder – fanden Valentins Bewerbung so spannend, dass sie ihn umgehend zum Vorstellungsgespräch einluden. Dabei wurde man schnell einig, der Stuttgarter suchte eine Wohnung im Wald und begann seine Lehre, die er im März 2025 mit der Gesellenprüfung abschließen wird. Wie es dann beruflich weitergehen wird? „Das zu entscheiden, bleibt mir noch fast ein Jahr Zeit.“

Festgelegt hat er sich jedoch längst bei der Beurteilung seines Lehrherrn: “Metzler war ein Glücksgriff”. Leo, der 1991 nach seiner Meisterprüfung den Betrieb gegründet hat und Sohn Christian geben das Kompliment zurück: „Valentin ist eine Bereicherung für unser Team.“ STP