Ein Koffer für viele Fälle: Mit dem digi-case wird analog programmiert

Der digi-case hat Einzug in die Volksschulen gehalten: Minister macht sich in Wolfurt ein Bild davon.
Wolfurt In der 2a-Klasse der Volksschule Bütze in Wolfurt stehen heute Algorithmen auf dem Stundenplan. „Wir müssen die Tiere nachmachen. Dort, wo es Weiß ist, kommen die normalen Holzwürfel hin und dort, wo es Grau ist, die blauen Würfel“, erläutert Paulina. Die Zweitklässlerin und ihre Klassenkameradin Hira sitzen an der Station, wo sie mit Würfeln Pixelbilder nachbauen sollen. Ob es schwierig ist? “Nicht so”, findet Paulina. Hira nickt.



Künstliche Intelligenz
Im Zimmer nebenan entschlüsseln Duke und Margareta gerade einen Geheimcode mit Cäsars Rad, Elena und Samina haben es mit der künstlichen Intelligenz (KI) aufgenommen. Der Tabletcomputer sagt den Mädchen, was sie am Computer zeichnen sollen, die KI tut kund, was sie sieht. An diesem Montag hat sich Bundesminister Martin Polaschek samt Entourage und Schullandesrätin Barbara Schöbi-Fink unter die Schüler gemischt. Anlass des Besuchs ist der „digi-case“, der im Schuljahr 2023/24 an den Volksschulen in Österreich verteilt wurde. Die Spiele in dem Medienkoffer wurden entwickelt, um die digitalen und informatischen Kompetenzen der Schüler zu stärken.


Auf spielerische Art
Der Minister hat bereits ein Frühstück mit Podiumsdiskussion und ein Pressegespräch mit Nobelpreisträger Anton Zeilinger und Nachwuchswissenschaftlern in Lindau sowie ein Treffen mit dem Landeshauptmann hinter sich, als er kurz nach 10.30 Uhr bei der VS Bütze vorfährt. Später steht noch ein Besuch an der HAK Bludenz, einem Vorreiter bei der digitalen Schulentwicklung, am Programm. „Es ist ein langsames Herantasten an die Digitalisierung“, sagt Polaschek über den digi-case.

In der 2a wird der Koffer schon das zweite Jahr eingesetzt. Lehrerin Leonie Dreher-Simma ist in der Gruppe dabei, die das Material mitausgearbeitet hat. „Die Kinder arbeiten gerne damit. Wir arbeiten viel mit digitalen Geräten, da ist der digi-case einfach eine super Ergänzung, um das Haptische, aber auch die Grundlagen auf ganz spielerische Art zu verstehen. Heute war der Schwerpunkt Arbeit mit Algorithmen, aber wir haben nicht darüber geredet, was ein Algorithmus ist, sondern die Kinder haben es gemacht. Der nächste Schritt wird sein, dass wir mit Robotern weiterarbeiten, in der vierten Klasse arbeiten wir dann mit der Programmiersprache Scratch“, berichtet sie. VN-ger



