“Komme zum Wund, seit ich ein kleiner Bub bin”: Wehmut am letzten Öffnungstag der Lustenauer Bäckerei

Vorarlberg / 01.07.2024 • 14:30 Uhr
Benjamin, Bettina und Renate Wund sowie Mitarbeiterin Katja verabschiedeten sich am Samstag von ihren Kunden. - „Komme zum Wund, seit ich ein kleiner Bub bin“ - „Komme zum Wund, seit ich ein kleiner Bub bin“
Benjamin, Bettina und Renate Wund sowie Mitarbeiterin Katja verabschiedeten sich am Samstag von ihren Kunden.bvs

Bäckerei Wund schloss am Samstag aufgrund der Pensionierung ihre Backstube. Am letzten Verkaufstag war der Andrang dementsprechend groß.

Lustenau Samstagfrüh um sieben Uhr ging es bei der Bäckerei Wund bereits geschäftig zu. Autos kamen und parkten. Radfahrer sausten herbei. Alle wollten eines: Noch ein letztes Mal in den Genuss frischer Semmel, saftiger Brote und süßer Nachtische kommen, ehe die Traditionsbäckerei für immer ihre Türen schloss. Denn Bäcker Wund ging mit Ende Juni in die Pension. Seine Kunden verabschiedeten sich mit Wehmut und großer Dankbarkeit beim Bäckerteam.

Noch ein letztes Mal deckten sich die Kunden am Samstag mit frischem Brot ein. - „Komme zum Wund, seit ich ein kleiner Bub bin“ - „Komme zum Wund, seit ich ein kleiner Bub bin“
Noch ein letztes Mal deckten sich die Kunden am Samstag mit frischem Brot ein.

Gegen Ende sehr gefragt

“Je näher unser letzter Verkaufstag rückte, desto größer wurde der Andrang”, erzählte Renate Wund. Viele ließen es sich nicht nehmen, die heiß begehrten Backwaren sogar bei sich zu Hause einzufrieren und so auf Vorrat zu kaufen. “Wir sind gestern extra schon um acht in der Früh gekommen, um noch ein paar Käsfladen zu kaufen”, erzählte Kundin Marina. Sie findet es sehr schade, dass die Bäckerei schließt. “Am Freitag haben wir oft Käsfladen geholt und zu Hause gegessen. Meine Tochter Emilia fand sie lecker. Ihr kleiner Bruder Valentin wird diese Erfahrung leider nie machen können.”

Die Bäckerei Wund schließt für immer. Am letzten Verkaufstag war der Andrang groß. Andreas machte sich noch ein Erinnerungs-Selfie. - © bvs
Die Bäckerei Wund schließt für immer. Am letzten Verkaufstag war der Andrang groß. Andreas machte sich noch ein Erinnerungs-Selfie.

Auch Wolfgang Leberl war am Samstag nochmals in der Bäckerei. “Ich habe ein paar Käsfladen zu Hause eingefroren und ein bisschen Schwarzbrot”, so Leberl. Er ist mit der Bäckerei aufgewachsen. Dass diese nun für immer schließt, findet er traurig.

Marina mit ihren Kindern Emilia und Valentin. - „Komme zum Wund, seit ich ein kleiner Bub bin“ - „Komme zum Wund, seit ich ein kleiner Bub bin“
Marina mit ihren Kindern Emilia und Valentin.

Gute Stimmung

“Seit circa 30 Jahren komme ich jeden Samstag zum Wund. Am meisten werden mir die Semmel fehlen”, sagte Klaus Wurzinger. Nicht nur das frische und ausgezeichnete Brot, sondern auch das freundliche Klima in der Bäckerei waren für ihn beispielhaft. “Unter den Kunden und dem Verkaufsteam herrschte immer eine gute Stimmung.” Bettina und Renate Wund sowie Mitarbeiterin Katja bedanken sich bei jedem Kunden für die jahrelange Treue. Das gesamte Team ist bis zum letzten Tag der Bäckerei Wund treu geblieben. “Ohne sie und die Familie wäre das alles nicht möglich gewesen”, so Renate Wund.

Klaus Wurzinger kommt seit rund 30 Jahren jeden Samstag zum Wund. - „Komme zum Wund, seit ich ein kleiner Bub bin“ - „Komme zum Wund, seit ich ein kleiner Bub bin“
Klaus Wurzinger kommt seit rund 30 Jahren jeden Samstag zum Wund.

Viele Tränen seien geflossen, herzliche Umarmungen und Gesten der Wertschätzung kamen dem Team in den letzten Tagen entgegen. “Ich bin schon als kleiner Bub zum Wund gekommen. Heute habe ich mir zum letzten Mal den Mohngipfel gekauft und ein Frühstücksbrot”, so Andreas Grabher (46) wehmütig. Als Erinnerung macht er sich noch ein Selfie vor dem Bäckereischild. Die Bäckerei Wund war für viele Kunden ein fixer Bestandteil in ihrem Leben und wird eine dementsprechend große Lücke hinterlassen. BVS

Wolfgang Leberl ist mit dem Wund aufgewachsen. Er findet es sehr schade, dass die Bäckerei schließt. - „Komme zum Wund, seit ich ein kleiner Bub bin“ - „Komme zum Wund, seit ich ein kleiner Bub bin“
Wolfgang Leberl ist mit dem Wund aufgewachsen. Er findet es sehr schade, dass die Bäckerei schließt.