Was ein Freibad familienfreundlich macht

Was ein Freibad für Kleinkinder geeignet macht, endet nicht bei der Frage, ob der Boden zu rutschig oder zu rau ist.
Schwarzach Sarah und Daniel Hilbe sitzen mit Maximilian auf der Liegewiese südlich des Kleinkindbereichs des Waldbad Enz in Dornbirn. “Wir waren auch schon im neuen Harder Strandbad, sind aber im Vergleich nicht so zufrieden”, erklärt Sarah.

Nach der Eröffnung des Harder Strandbads wurde Kritik laut, dass die Fliesen zu glatt sind. Doch was macht ein Freibad kindertauglich? Der natürliche Schatten durch die vielen Bäume und die ruhige Lage sprechen für Hilbes für die Enz. Es gibt einen Spielplatz, dessen Sandbereich ebenfalls durch Sonnensegel beschattet ist. “So kann er sich in der Sonne nicht so stark aufheizen”, betont Daniel den Vorteil. Und von der Liegewiese neben dem Planschbecken habe man eine gute Übersicht.


Perfekt ist natürlich auch hier nicht alles: So lässt sich das Klettergerüst auf dem an eine Burg erinnernde Spielplatz über dem Kleinkindbereich nicht beschatten. Der metallene Wasserweg zwischen der Fontäne und dem Becken ist sehr rutschig. So bestätigt auch Maximilian, dass hier oft Kinder ausrutschen. Raue Bodenfliesen rund um das Becken verhindern, dass dies auch für diesen Bereich gilt, sorgen aber für Abschürfungen bei fallenden Kindern. “Entweder ist ein Boden zu rau oder zu glatt”, räumt Sarah ein. Sie zieht aber den griffigeren Boden vor. “Man muss so oder so immer ein Auge auf die Kinder haben.”

Alles auf einer Ebene ist im Strandbad Bregenz. “Mir ist es wichtig, dass der Spielpatz nahe am Planschbecken ist und gern mit einem Wasserspiel”, erklärt Kevin Urban. Naheliegenderweise baut er gemeinsam mit Alice, Mia (beide 8) und Yuna (7) einen Sanddamm, mit der Unterstützung seines Kollegen Tobias Bröll. Gegenüber den Becken sind die Rutschen, Bäume und Netze sorgen für Schatten über dem Sand. “Auch im großen Becken gibt es einen abgesperrten Bereich, in dem alle stehen können”, begrüßt der Bregenzer Familienvater. Er lobt, dass er hier alle Kinder immer im Blick haben kann. “Ich war schon in Bädern, in denen das Planschbecken und der Spielplatz weit auseinander lagen.”


Andere Gäste stören sich daran, dass man in Bregenz wie auch in Dornbirn rund um das Planschbecken auf eine rauere Bodenoberfläche setzt. Der griffige Beton sorgt auch im muldenförmigen Becken für den notwendigen Halt. Immerhin am Ende der Rutsche sorgt ein Bodenbelag dafür, dass der grobe Beton nicht für Abschürfungen sorgen kann.

“Schattenplätze sind unheimlich wichtig, das ist für uns ein Ausschlusskriterium”, betont auch Jana Zech aus Röthis. Sie und Richi haben sich mit Ronja (3) und Matteo (5 Monate) für das Freibad Frutzau entschieden. Für die beiden 33-Jährigen ist auch wichtig, dass es Spielmöglichkeiten gibt. Hier in Sulz befindet sich der Kleinkindbereich direkt neben dem mit Sonnensegeln beschatteten Spielplatz. Für die zweifache Mutter ist es so einfach, die Kinder im Blick zu behalten. “Hier finde ich besonders fein, dass der Bereich ein Stück ab vom Schuss ist”, erklärt Jana. So ist die Gefahr klein, dass ein Kleinkind unbemerkt zu den tieferen Becken läuft.

Auch die Übersichtlichkeit der gesamten Anlage loben die beiden. So sei im Zweifel der Erste-Hilfe-Bereich unübersehbar direkt neben dem Eingang. Angesprochen auf die Rutschgefahr, bevorzugen sie ebenfalls einen eher griffigen Boden. “Lieber ein offenes Knie als eine Gehirnerschütterung”, erinnert Jana an die Diskussion in Hard.

Weitere Freibäder in Vorarlberg
Schattige Spielplätze, sichere Spielmöglichkeiten und kompakte und überschaubare Kinderbereiche sind damit klare Stärken eines Freibades. In den Rheinauen sind der Kleinkindbereich und der Spielplatz baulich getrennt von den tieferen Becken. Das Gesamtareal ist recht weitläufig, doch gerade im Spielbereich finden sich viele schattenspendende Bäume. Beim Planschbecken gibt es noch einen Sonnenschirm und ein Tipi für den notwendigen Sonnenschutz.

Im Val Blu setzt man ebenfalls auf Sonnensegel und große Bäume rund um das Planschbecken. Hier trennt die Liegewiese den Kleinkindbereich von den tieferen Becken.

Ähnlich ist die Situation im Waldbad Feldkirch. Ein großzügiges Sonnensegel über dem Wasserlauf und ein Tunnel im Planschbecken sorgen für Schatten. Auch der Spielplatz ist inmitten von Bäumen.

Im Walgaubad wiederum findet sich über dem Spielplatz ein Sonnensegel. Beim Planschbecken können zumindest einige Sonnenschirme Schatten spenden. Die drei Planschbecken befinden sich zwischen dem Spielplatz und dem von null bis 1,30 Meter tiefen Spielbecken.
