Mit dem E-Scooter von Dornbirn nach Hörbranz: Die Roller nehmen Kurs auf das Rheintal und das Leiblachtal

Vorarlberg / 02.08.2024 • 17:00 Uhr
Für die Elektro-Scooter gelten die gleichen Regeln wie für Fahrräder. Für den Betrieb benötigt man nur die passende App auf dem Smartphone.  VN/steurer
In Dornbirn können die türkisfarbenen E-Scooter schon seit längerem ausgeliehen werden.  VN/steurer

Das Angebot wird ab kommender Woche auf neun Gemeinden ausgeweitet. Statt bisher 300 sind bald 600 Fahrzeuge zwischen Dornbirn und Hörbranz unterwegs.

Bregenz, Dornbirn Da rollt etwas auf uns zu: Das Leih-E-Scooter-Angebot in Vorarlberg wird deutlich ausgebaut. Ab nächster Woche stehen in den plan b-Gemeinden Kennelbach, Lauterach, Wolfurt, Schwarzach und Hard sowie in Lochau und Hörbranz insgesamt 300 türkisfarbene Roller der Firma Tier zum Verleih bereit. Mit der Verteilung soll am Montag begonnen werden. Fahrten sind dann auch gemeindeübergreifend zwischen den teilnehmenden Gemeinden möglich. Bregenz und Dornbirn haben bereits 300 Fahrzeuge im Einsatz. Ein weiterer Ausbau ist in Planung. “Mit unserem Angebot wollen wir eine nachhaltige Möglichkeit der Fortbewegung bieten, um die plan b-Gemeinden untereinander und mit Bregenz und Dornbirn noch besser zu verbinden. Zusätzlich sind wir mit weiteren Gemeinden im Gespräch, um das Betriebsgebiet und somit auch die Möglichkeiten für die Nutzenden in der Region weiter auszubauen“, sagt Martin Skerlan von Tier.

Scooter-Parkplätze
Einer der Parkplätze befindet sich am Bahnhof von Lauterach. Gemeinde

Das Angebot soll rund ein Jahr lang in der Region getestet werden. Mit an Bord sind auch das Land Vorarlberg, der Landbus Unterland, der Verkehrsverbund Vorarlberg und der Bund, der das Projekt über den Klima- und Energiefonds fördert. Die Verantwortlichen von Tier verweisen auf die umliegenden Städte, wo der Service bereits gut angenommen werde. In Dornbirn haben zwischen dem 1. Juli 2023 und dem 30. Juni 2024 demnach 10.000 Nutzer knapp 150.000 Fahrten absolviert und dabei eine Strecke von fast 200.000 Kilometern zurückgelegt. In Bregenz wurden im Vorjahr knapp 8850 Nutzer und 40.000 Fahrten registriert.

Scooter-Parkplätze
Der Lauteracher Bürgermeister Elmar Rhomberg sieht die Scooter als Beitrag zur Förderung einer umweltfreundlichen Mobilität. Gemeinde

Um einem Parkchaos vorzubeugen, haben die Gemeinden Abstellflächen definiert. Nach jeder Fahrt muss außerdem ein Foto des geparkten E-Scooters gemacht werden. In Lauterach gibt es beispielsweise 15 Parkplätze, darunter an den Bahnhöfen, am Jannersee, an den Sportplätzen, beim Rathaus oder bei Michis Café. Die Schilder wurden großteils bereits montiert. Eine Fahrt kostet 39 Cent pro Minute, hinzu kommt eine Aktivierungsgebühr von einem Euro. Für den Lauteracher Bürgermeister Elmar Rhomberg sind die Roller angesichts des zunehmenden Berufs- und Alltagsverkehrs eine praktische Alternative zum Auto. „Die E-Scooter sind neben Fahrrad und Öffis ein weiterer Beitrag der Gemeinde Lauterach sowie der gesamten Region zur Förderung einer umweltfreundlichen Mobilität“, sagt er.

Mit dem E-Scooter von Dornbirn nach Hörbranz: Die Roller nehmen Kurs auf das Rheintal und das Leiblachtal
In Bregenz wurden im Vorjahr knapp 8850 Nutzer und 40.000 Fahrten registriert.

In der plan b-Gemeinde Lustenau wartet man derweil noch ab. “Der Gemeindevorstand hat die Einführung der E-Scooter einstimmig abgelehnt, weil die Gemeinderäte nicht überzeugt waren, dass die Scooter mit den fixen Abstellplätzen in unserem polyzentrischen Lustenau auch funktionieren und ob sie hier einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende leisten können“, erläutert Bürgermeister Kurt Fischer. Man setze in Lustenau ganz bewusst aufs Fahrrad, werde aber genau beobachten, wie sich die Scooter in den vergleichbaren plan b-Gemeinden entwickeln und darauf reagieren. „Das Thema Scooter wird auch intensiv in dem neu eingerichteten Mobilitätslabor bewertet. Diese Erfahrungen möchten wir ebenfalls noch abwarten“, ergänzt Fischer.

ÖVP Lustenau gibt neuen Bürgermeisterkandidat bekannt Magister Patrick Wiedl und Bürgermeister Kurt Fischer
Der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer möchte noch abwarten. VN/Paulitsch