Halbzeit auf der Megabaustelle: “Für mich als Baumensch ist diese Baustelle besonders faszinierend”

Vorarlberg / 06.08.2024 • 16:06 Uhr
Arlbergtunnel
Arno Pik, Martin Jäger, Tobias Wolf und Andreas Fromm beim Lokalaugenschein. Asfinag

Die Arbeiten im Arlbergtunnel liegen laut Asfinag im Zeitplan und im Kostenplan. Nach aktuellem Stand hält auch der Eröffnungstermin.

Langen a. A. Seit bald vier Monaten ist der längste Straßentunnel Österreichs dicht: Am 15. April hat die Asfinag den Startschuss für die zweite Sanierungsphase im Arlbergtunnel gegeben. Am Dienstag wurde bei einem Lokalaugenschein über den Baufortschritt informiert. Die Arbeiten an der Tunnelhauptentwässerung auf einer Länge von rund 7500 Metern stehen bereits vor dem Abschluss. Derzeit wird mit Hochdruck an der Beschichtung von 75.000 Quadratmetern Tunnelwänden und -decken sowie am Einbau der Randsteine gearbeitet.

Arlbergtunnel
Der Einbau der Randsteine läuft auf Hochtouren. Asfinag

Für ihn als Baumensch sei diese Baustelle besonders faszinierend, sagt Asfinag Geschäftsführer Andreas Fromm. „Weil sie so herausfordernd ist. Wenig Platz, viel Baustellenverkehr und ein immens enger Zeitplan bedeuten, dass viel Engagement und noch mehr gute Ideen benötigt werden.“ Auf der Baustelle im Tunnel und bei der neuen Mautstelle sind knapp 200 Arbeiter beschäftigt. Die Bauarbeiten liegen laut Fromm sowohl im Zeit- als auch im Kostenplan. Aus aktueller Sicht kann die Verkehrsfreigabe des Tunnels damit wie geplant am 22. November erfolgen. Für die Asfinag heißt das, dass in den kommenden Jahren in der Planung keine weiteren langen Sperren nötig sein werden.

Arlbergtunnel
Der Arlbergtunnel ist der längste Straßentunnel Österreichs. Asfinag

Der Arlbergtunnel war bei der Eröffnung am 1. Dezember 1978 der längste Straßentunnel der Welt, mittlerweile ist er immer noch der längste Straßentunnel Österreichs. In den vergangenen knapp 20 Jahren hat die Asfinag mehr als 300 Millionen Euro in das Bauwerk investiert: angefangen von den Flucht- und Rettungswegen zwischen Bahn- und Straßentunnel (2005 bis 2008), über das Sicherheitsupgrade (2014 bis 2017), bis hin zur Sanierung der Fahrbahn (2023 und 2024). Die derzeit laufende zweite Sanierungsphase der Fahrbahn kostet knapp 75 Millionen Euro. Darüber hinaus werden auf Tiroler Seite um rund 30 Millionen Euro ein neuer Mautvorplatz und eine neue Mautstelle gebaut.

Arlbergtunnel
Martin Jäger und Projektleiter Tobias Wolf auf Tunnelvisite. Asfinag

Insgesamt müssen rund 23.000 Kubikmeter Betonfahrbahn erneuert werden. Geplant ist, dass rund 60 Prozent der alten Fahrbahn vor Ort recycelt und wieder eingebaut werden. Die helle Gesteinskörnung, die für die Oberfläche der Betonfahrbahn verwendet wird, soll den Strombedarf für die Beleuchtung senken. „Bereits die Beimischung von rund 35 Prozent dieser Gesteinssorte verbessert den Reflexionsgrad und ermöglicht eine Einsparung von 210.000 kWh pro Jahr“, rechnet die Asfinag vor.

Arlbergtunnel
Bis Mitte November sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Asfinag