Armin Rekla wurde durch einen Schuh zum Ersthelfer

Auf dem Weg nach Oberstaufen wurde er auf den herrenlosen Schuh aufmerksam. Was ihn im Straßengraben erwartete, konnte er nicht ahnen.
Bregenz, Krumbach “Ich sah nahe dem Haus einen Schuh auf der Straße liegen”, erinnert sich Armin Rekla an den vergangenen Mittwoch. “Wäre ich nicht mit dem Roller statt dem Auto unterwegs gewesen, wäre er mir vielleicht gar nicht aufgefallen.” Der Schuh war der einzige Hinweis auf den schwerverletzten 16-Jährigen, der im Straßengraben bei Krumbach lag.

Eigentlich war Rekla auf dem Weg nach Oberstaufen. Der Bregenzer unterhält dort eine Kanzlei, war also auf dem Weg zur Arbeit. Die Kurve im Zwing ist zwar recht einsichtlich, jedoch nicht der dortige Straßengraben. Was er daher nicht sehen konnte: Gegen 7.25 Uhr war ein 16-jähriger Bursch mit seinem Kleinmotorrad beim Wenden von der Straße abgekommen und stürzte in den Straßengraben. Schwer verletzt blieb er liegen, weder er noch sein Motorrad waren von der Straße aus sichtbar.

“Aus dem Augenwinkel sah ich schon etwas, vermutlich das Motorrad. Aber da dachte ich noch, das gehört zum dort stehenden Haus”, erklärt der 42-Jährige. Es kam ihm dann doch seltsam vor, er wendete und fand dann den Jugendlichen im Straßengraben. “Er war ansprechbar und stand unter Schock”, weiß Rekla noch. Der Jugendliche war sichtlich schwer verletzt, versuchte jedoch gleichzeitig seine Mutter anzurufen. “Er sagte, er habe nur wenden wollen, weil er etwas zuhause vergessen habe.” Dann begann er, über Rückenschmerzen zu klagen und versuchte, aus dem Straßengraben zu klettern. Dies hielt der Bregenzer Familienvater jedoch angesichts der Verletzungen für zu riskant. Inzwischen hatte ein weiterer Motorradfahrer gehalten und unterstützte Rekla dabei, den Jugendlichen zu beruhigen, während dieser den Notruf wählte.

Danach ging alles schnell. Zuerst traf ein First Responder ein, schlussendlich musste der Rettungshubschrauber alarmiert werden. Auch die Mutter des Jugendlichen kam hinzu, da war der Jugendliche schon in der Obhut der Spezialisten der Rettung. “Es war das erste Mal, dass ich so zu einem Unfall dazu kam”, räumt Rekla ein. Schlussendlich hätte es noch schlimmer sein können: Der Straßengraben weiter unten ist in Betonmauern eingefasst, etwas weiter oben hätte er gegen einen Stahlpfosten stoßen können. Rekla hofft, dass sich der 16-Jährige gut von seinen Verletzungen erholt. “Es würde mich interessieren, wie es ihm geht.”
