Wie man Wespenstiche bekämpft und was zur Vorbeugung getan werden kann

Vorarlberg / 20.08.2024 • 17:31 Uhr
Symbolfoto Wespen, Feature Wespen, Wespenplage, Insekten
Die Summser mögen Süßes und kreisen gerne um Fallobst. Dabei gilt es vor allem Ruhe zu bewahren.VN/Sams

Wespen haben momentan wieder Hochsaison. Oberärztin Michaela Ranta erklärt, wann Wespenstiche gefährlich werden können.

Feldkirch Im August und September haben die Wespen Hochsaison und sie sind momentan lästig wie schon lange nicht mehr. Viele können mit den Tieren gut leben – andere haben mit ihnen zu kämpfen.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Infogram angezeigt.

“Bei einem Wespenstich verschwinden die starken Schmerzen oft schon nach kurzer Zeit”, erklärt Oberärztin Dr. Michaela Ranta von der Allergieambulanz des LKH Feldkirch. Spätestens nach drei Tagen sollte der Stich aber nicht mehr weh tun und die Schwellung merklich zurückgegangen sein.

Allergologieverbund
Oberärztin Michaela Ranta und das Team der Allergie-Ambulanz in Feldkirch testen rund 30 Patienten mit vermuteter Bienen- und Wespenallergien pro Jahr. Nussbaumer

Wenn die Wespe in den Mund-, Rachen- oder Halsbereich sticht, kann es gefährlich werden und es gilt sich rasch ärztliche Hilfe zu holen. Bis zur Behandlung eines solchen Notfalls könne die Stichstelle gekühlt werden, damit sich die Schwellung verzögere.

Notfallset für Allergiker

Gefährlich sind Wespenstiche vor allem für Menschen, die allergisch reagieren.  Als Symptome nennt die Medizinerin unter anderem Hautausschläge, Kopfschmerzen, Schwindel, Atemnot und eine starke Schwellung der Einstichstelle. Auch in diesem Fall müsse sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Am schlimmsten ist für einen Allergiker ein anaphylaktischer Schock. Dieser kündige sich durch Symptome wie Kribbeln und Brennen in Mund- und Rachenbereich, Herzrasen, Blutdruckabfall, Erbrechen und Bewusstlosigkeit an. “Der Schockzustand führt im schlimmsten Fall zum Atem- und Kreislaufstillstand.” Für Menschen, die wissen, dass sie gegen Wespenstiche allergisch sind, gibt es ein Notfallset mit speziellen Medikamenten und einen Adrenalin-Autoinjektor, um akuten Folgen entgegenzuwirken.

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Damit es gar nicht erst zu einem Stich kommt, gilt es laut dem Team der Allergieambulanz alles zu vermeiden, was die Tiere anlockt und aggressiv macht – also beispielsweise nicht nach ihnen zu schlagen oder sie anzupusten. Des Weiteren sollten Mund und Finger – gerade auch bei Kindern – nach dem Essen gewaschen und Fallobst entfernt werden, da es Wespen anzieht. Parfüm, bunte Kleidung und Cremes können diese ebenso anlocken. Des Weiteren sollten Getränke nicht direkt aus der Flasche getrunken werden, da Wespen oft in offene Getränkeflaschen fliegen und es beim Trinken zu Stichen in Mundhöhle bzw. Rachenraum kommen kann. Gläser sollten genauso wie Lebensmittel im Freien abgedeckt und nach der Mahlzeit Reste entfernt werden. Wespen verteidigen ihr Nest, daher gilt es mindestens drei Meter Abstand einzuhalten.

Aus der Statistik

In den vergangenen zehn Jahren starben in Österreich laut Kuratorium für Verkehrssicherheit 55 Menschen nach Insektenstichen. 1200 Menschen müssen pro Jahr stationär behandelt werden. Zumeist nach allergischen Reaktionen.

Etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung reagieren auf Insektenstiche mit schweren allergischen Reaktionen. In absoluten Zahlen sind in Österreich etwa 300.000 Menschen betroffen. Und diese Gruppe werde größer, weil Allergien im Steigen begriffen seien, heißt es in einer Aussendung des Österreichischen Roten Kreuzes.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.