„Auge“ vernetzt Wälder Museumslandschaft

Vorarlberg / 26.08.2024 • 15:00 Uhr
Eröffnung Wälder Museumstage
Die Künstlerin Anna-Amanda Steurer erläutert die Symbolik ihrer Skulptur: Das „Auge“ soll die Bemühungen jener unterstützen, „die sich auf den gemeinsamen Weg gemacht haben, um den Bregenzerwald um eine Facette reicher zu machen.“ STP

Stählernes Symbol der Gemeinsamkeit von 14 Einrichtungen wurde feierlich enthüllt

Bezau Unter dem Motto „14 Orte, 14 Wege, 14 Überraschungen“ schlossen sich im Vorjahr 14 Museen und Schaubetriebe im Bregenzerwald zu einer Gemeinschaftsinitiative zusammen, um Tradition und Geschichte der Region erlebbar zu machen und im Bewusstsein der Bevölkerung gemeinsam noch stärker zu verankern. Jetzt haben die Initiatoren des Projekts nachgelegt und bewerben „14 Orte, 14 Wege, 14 Überraschungen“ mit einem „Auge“, einem Edelstahl-Symbol der Gemeinsamkeit, das aus Anlass der Museumstage am Sonntag feierlich enthüllt und präsentiert wurde. Das Kunstwerk ist als „Wanderskulptur“ gedacht, die anlässlich der Wiedereröffnung des Bezauer Museums dort erstmals aufgestellt wurde.

Eröffnung Wälder Museumstage
Der spannende Moment der Enthüllung: Vertreter der Wälder Museen zogen den Original-Juppenstoff von der Skulptur.

Gleich auf „Probefahrt“

In Hinkunft wird das Kunstwerk „wandern“, jeweils bei einem anderen Museum aufgestellt, wo es auf besondere Aktivitäten – Jubiläen, Sonderausstellungen udgl. – aufmerksam machen soll. Wie das gehandhabt wird, wurde bei der Installierung in Bezau demonstriert: nach der von Bähnle-Obmann Oskar Müller moderierten Enthüllung vor der Remise der Museumsbahn ging das Auge gleich auf „große Fahrt“ nach Bersbuch/Schwarzenberg, wo die Festgäste einen Blick auf die interessante Bähnledokumentation werfen konnten.

Eröffnung Wälder Museumstage
Der erste Blick auf das Kunstwerk von Anna-Amanda Steurer.

Zurück in Bezau wurde auf einen Lkw umgeladen und das „Auge“ an seinen ersten Standort beim Museum gebracht. Anna-Amanda Steurer erläuterte dabei die Symbolik der von ihr entworfenen Skulptur – rund 1,50 Meter hoch, etwa 250 kg schwer, von der Kunstschlosserei Peter Figer gefertigt: „Die Skulptur soll die Kooperation der Museen und Schaubetriebe nach außen wirken lassen. Diese Wanderskulptur ist so gestaltet, dass das Logo des Verbunds zu erkennen ist. Der Kreis des Logos wurde auf eine Kugel übertragen. Die 14 Segmente, die sich mit Leerräumen abwechseln, sehen für die 14 Mitglieder des Verbundes.“

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Bähnle-Urgestein Jakob Bobleter begleitete Festgäste und das „Auge“ als Schaffner bei der Fahrt nach Schwarzenberg und zurück.

Steurers Dank galt nicht nur Vertretern der kooperierenden Museen – allen voran Maria Rose Steurer-Lang (Juppenwerkstatt), Hausherrin Theresia Fröwis (Museem Bezau) und Bähnle-Obmann Oskar Müller und dem „handwerklichen Umsetzer“ Peter Figer, sondern auch Veronika Sutterlüty vom Kulturbüro der Regio, der Werkraumschule Bregenzerwald unter Petra Raid sowie Double Check unter Melanie Greußing für die Bemühungen, junge Menschen an Kunst heranzuführen. Dank stattete Steurer auch den zahlreichen Festgästen ab, die dem kühlen Regenwetter trotzten, denn: „Ohne Publikum ist Kunst unwirksam.“

Eröffnung Wälder Museumstage
Festlich umrahmt vor der Kulisse der historischen Diesellok 2095.13 wurde die Enthüllung des „Auges“ von einem Duo.

Gedanken zum Projekt

Für Katharina Spanlang von der Österreichischen UNESCO-Kommission ist das Projekt ein Symbol dafür, „ein Auge auf die Region und ihre Museen zu werfen“.
Museen seien weit mehr als eine touristische Attraktion, sie seien auch dazu angetan, der einheimischen Bevölkerung Geschichte bewusst zu machen. Deshalb erfülle die hier praktizierte Zusammenarbeit auch einen Bildungsauftrag und sei in weiterer Folge ein Friedensprojekt.

Eröffnung Wälder Museumstage
Beim Festakt durfte Wäldertracht natürlich nicht fehlen.

Regio-Obmann Guido Flatz sieht in diesem Projekt eine weitere Bestätigung für das „Zusammenarbeits-Gen“, das die Region auszeichnet. Es gebe kein Konkurrenzdenken unter den 14 Museen. Diese würden vielmehr einander ergänzen.

Eröffnung Wälder Museumstage
Vom Güterwaggon der Museumsbahn ging es auf einen Lkw, der das „Auge“ zu seinem ersten Standort beim Bezau Museum brachte.

Morgen noch ein Museumstag

Begleitend zur Vorstellung des „Auges“ gab es einen sogenannten „Museumstag“, an dem mit einem Ticket drei Museen besucht werden konnten. Dieser „Museumstag“ wird morgen, Mittwoch, wiederholt – auch an diesem Tag gilt ein Ticket für drei Museums-Besuche. STP

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Peter Figer erläutert, wie er die Idee von Anna-Amanda Steurer handwerklich umsetzte: eine Woche Planung am Computer, eine Woche Arbeit am Objekt.
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Katharina Spanlang von der Österreichischen UNESCO-Kommission: „Museen sind weit mehr als touristische Attraktion.“
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Veronika Sutterlüty vom Regio-Kulturbüro war mit Maria Rose Steurer-Lang und Bähnle-Obmann Oskar Müller eine treibende Kraft für die Umsetzung des Projekts.
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Bähnle-Obmann Oskar Müller moderierte den dreigeteilten Festakt von der Enthüllung bei der Remise über die Fahrt mit dem Bähnle bis zur Aufstellung des „Auges“ beim Bezauer Museum.
Eröffnung Wälder Museumstage
Eröffnung Wälder MuseumstageRegio-Obmann Guido Flatz: „Dieses Projekt bestätigt einmal mehr das Gen der Zusammenarbeit in den 24 Gemeinden des Bregenzerwaldes.“
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Historische Wohnkultur ist ein Schwerpunkt des Bezauer Museums. Sowohl der Schopf – originalgetreu erhalten im fast 500 Jahre alten Kern des Hauses als auch die gute Stube.
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Der Schopf wie die gute Stube laden im Rahmen eines Museumsbesuchs auch zum Verweilen und Austausch ein.