“Wasser marsch!” heißt es bei den Damen

Bei den 14. Bundes-Leistungsbewerben ist auch Eichenbergs Frauen-Team dabei.
Feldkirch, Eichenberg An diesem Wochenende wird das Waldstadion in Feldkirch-Gisingen zum Mekka der Feuerwehr, wenn mehr als 4000 Feuerwehr-Frauen und Männer beim 14. Bundesfeuerwehr-Leistungsbewerb und 2. Fire-Cup um Leistungsabzeichen und Trophäen kämpfen.

Geschichte geschrieben
Vor 41 Jahren wurde in Feldkirch Geschichte geschrieben, denn erstmals waren beim 5. Bundes-Leistungsbewerb 1983 alle neun Bundesländer vertreten. Heute stellt Vorarlberg 13 der insgesamt rund 450 Teams. Neben den zwölf Wettkampfgruppen “Aktive Bronze A” (Röns, Düns, Ludesch, Au, Laterns, Raggal und Sibratsgfäll), “Aktive Silber A” (Sonntag, Übersaxen, Bezau und Thüringerberg) sowie Lustenau (“Aktive Silber B”) ist auch Eichenberg in der Klasse “Aktive Damen” am Start.

Besser als 2022 abschneiden
Die Feuerwehrfrauen aus dem Leiblachtal haben vor zwei Jahren (2020 wurde der Wettkampf coronabedingt auf 2022 verschoben) mit ihrem Antreten in St. Pölten ebenfalls Geschichte geschrieben: Es war der erste Auftritt einer Vorarlberger Frauen-Gruppe bei einem bundesweiten Wettkampf.
Ein Auftritt, mit dem Nadja Degasper und ihre Mannschaft durchaus zufrieden waren: „Wir konnten unsere Bestzeit verbessern und haben uns für den ,Fire-Cup‘, das Finale der besten sechs Teams qualifiziert. Ähnliches streben wir auch in Feldkirch an“, steckt Degasper das Ziel realistisch ab und liefert auch eine logische Erklärung dafür: „Im Vergleich mit anderen Bundesländern haben wir noch Nachholbedarf. Unsere Konkurrentinnen vor allem aus Nieder- und Oberösterreich trainieren schon viel länger und fast professionell – mit Konditionstrainern, Trainingsplänen und vor allem mit viel mehr personellem Potenzial. Bei uns ist es schon ein Problem, überhaupt neun Feuerwehrfrauen zusammenzubringen – in Eichenberg ist das allein gar nicht möglich, deshalb helfen uns Kolleginnen aus Nachbarwehren aus.“

Bei der Vorstellung der Eichenberger Gruppe beim Landesfeuerwehrfest half sogar kurzfristig ein Feuerwehrmann aus, weil Julia Gorbach verletzt passen musste. „Es ist zudem ein Problem, dass wir dauernd Wechsel verkraften müssen und sich gemeinsames Training schwierig gestaltet, weil unsere Gruppe aus Frauen von verschiedenen Feuerwehren gebildet wird.“ Nichtsdestotrotz will „Eichenberg 1“ in Feldkirch ihr Bestes geben, möglichst besser abschneiden als 2022 in St. Pölten und damit Mädchen und junge Frauen motivieren, sich ebenfalls in der Feuerwehr zu engagieren.

Eine erfreuliche Entwicklung
Frauen bei der Feuerwehr gibt es in Vorarlberg erst seit knapp 30 Jahren: beim Wissenstest der Jugendfeuerwehr traten im Frühjahr 1995 mit dem Lochauer Quartett Erika und Irene Rist sowie Tina und Nicole Kronreif erstmals Mädchen an. Ein Jahr später absolvierten mit Elisabeth Köberle und Heike-Karin Leitner aus Bartholomäberg sowie Ivonne Aalbers aus Riezlern die ersten Frauen den Grundkurs für die Aufnahme in den Aktivstand. Auch Erika Rist rückte 1996 an ihrem 16. Geburtstag (Mindestalter für Feuerwehr-Mitgliedschaft) aus der Jugendfeuerwehr nach.
„Seither hat sich schon einiges getan und die Feuerwehrfrauen sind auch im Ländle im Vormarsch“, verweist LFI Herbert Österle auf die aktuelle Statistik. In den 120 Orts- und 25 Betriebsfeuerwehren sind insgesamt 7675 Ehrenamtliche tätig. Von den 6613 Aktiven sind 472 Frauen (7,1 Prozent) in der Feuerwehrjugend sind von 1062 sogar 243 (22,9 Prozent) Mädchen. STP