Die Gefahr im Pellet-Bunkerraum
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STERREICH: ++ THEMENBILD ++ ++ THEMENBILD ++ Projekt Zukunftsbild: Illustration zum Thema Pelletproduktion / Holzpellets / Biomasse. Ein Techniker entnimmt Pellets zur Kontrolle aufgenommen am Freitag, 14. Juni 2024, in einer Pelletproduktionsfirma am Produktionsstandort in Ybbs. Pelletheizungen eignen sich laut Heizungsmatrix von klimaaktiv vor allem in Husern mit einem hohen Heizwrmebedarf […]](/2024/07/ABD0022-20240616-1-768x538.jpg)
Pelletheizungen sind als Alternative zur Ölheizung auf der Überholspur. Eine Gefahr wird jedoch oft unterschätzt.
Bregenz In Vorarlberg gibt es inzwischen über 4000 Heizanlagen, die mit Holzpellets betrieben werden. An sich sind diese recht pflegeleicht: Bei der Anlieferung werden diese in den Bunkerraum eingeblasen und per Förderschnecke zum Kessel befördert. Und dennoch, ungefährlich sind diese nicht.
“Es ist schon so, dass man etwa einmal im Jahr in den Bunkerraum muss, etwa für Reinigungsaufgaben”, erklärt Robert Seeberger vom Arbeitsinspektorat. So besteht bei mangelnder Pflege die Gefahr von Verpuffungen durch den Holzstaub, der sich durch die Bewegung der Pellets bildet. Wenn eine gewisse Konzentration an Holzstaub überschritten wird, kann jede Zündquelle zu einer Verpuffung oder gar Explosion im Lager führen. Ebendarum wird eine jährliche Reinigung des Bunkerraumes empfohlen.
Katastrophe in Lecher Pelletbunker
Gerade dies ist jedoch die größte Gefahr beim Betrieb von Pelletheizungen. Im Laufe der Zeit geben die aus Holzspänen und oft auch Maisstärke bestehenden Pellets Kohlenmonoxid ab. Das Gas ist geruchs- und farblos, reizt nicht beim Einatmen, es wirkt bereits in geringen Dosen tödlich. Der Grenzwert von 20 ppm entspricht einem CO-Würfel mit 2,7 Zentimeter Kantenlänge in einem Kubikmeter Luft. Vielen dürfte noch der Unfall in Lech vom Februar 2023 in Erinnerung sein: Der Hausmeister stieg in den Pelletskeller und verlor aufgrund der Gaskonzentration das Bewusstsein. Der Hoteldirektor wollte ihm zur Hilfe eilen, doch erlitt ebenfalls eine Gasvergiftung, beide verstarben im Bunkerraum. Die CO-Konzentration im Bunker lag bei 1600 ppm.
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Das Arbeitsinspektorat prüfte 30 größere Anlagen, das Ergebnis: Oft genug mangelt es genau an diesem Aspekt. So wurde immer wieder eine fehlende Belüftung des Bunkerraums wie auch ein Mangel eines CO-Prüfgeräts bemängelt. Mit ein Grund dafür ist die alte Baunorm: Vor 2012 war keine Belüftung der Pelletsbunker vorgesehen. Auf Platz drei war dementsprechend auch fehlendes Gefahrenbewusstsein oder die entsprechende Schulung. “Es muss die Möglichkeit geben, den Bunker vor dem Betreten durchzulüften”, erklärt Seeberger. Er empfiehlt die Anschaffung eines Messgerätes, ansonsten sollte man den Bunker mindestens einen Tag durchlüften, bevor man ihn betritt.
Im Idealfall wäre ein Bunker durchgehend über die Verschlussdeckel bei den Füllstutzen belüftet und die Möglichkeit vorhanden, den CO-Pegel vor dem Betreten zu messen. Es empfiehlt sich auch ein CO-Warnhinweis am Einstieg.
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STERREICH: ++ THEMENBILD ++ ++ THEMENBILD ++ Projekt Zukunftsbild: Illustration zum Thema Pelletproduktion / Holzpellets / Biomasse. Abgepackte Pelletscke aufgenommen am Freitag, 14. Juni 2024, in einer Pelletproduktionsfirma am Produktionsstandort in Ybbs. Pelletheizungen eignen sich laut Heizungsmatrix von klimaaktiv vor allem in Husern mit einem hohen Heizwrmebedarf von ber 100 Kilowattstunden […]](/2024/09/ABD0019-20240616-1-768x443.jpg)