
Buntes Spektakel: Isabella Neyer (28) eröffnet Vorarlbergs erstes Actionpainting-Studio
Einmal richtig kreativ austoben, Farbe auf die Leinwand schmeißen und alles rauslassen – das ist in Vorarlbergs erstem Actionpainting-Studio möglich. Gründerin Isabella Neyer hat einen Raum geschaffen, in dem die Kunst nicht nur im Endergebnis, sondern vor allem im Prozess liegt.
Dornbirn Einfach mal loslassen, sich austoben, ohne sich Gedanken über das Aufräumen zu machen – hier darf Farbe fließen, spritzen und kleckern, ganz ohne Regeln und ohne Druck. Genau das ist im “Studio In” in Dornbirn möglich. Mit Vorarlbergs erstem Actionpainting-Studio hat Isabella Neyer einen Ort geschaffen, an dem kreative Köpfe das machen können, was im Alltag oft fehlt: im Moment leben und spontan sein.

Vor den acht bereitstehenden Leinwänden in dem Raum im Gewerbepark am Fischbach stapeln sich zahlreiche Tuben leuchtend bunter Farben, Pinsel in jeglicher Größe, Walzen, Spachteln und Schwämme, im Hintergrund läuft Musik. Hier geht es nicht um präzises Pinselwerk – hier regieren das Chaos und die Kreativität.
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„Als Kind hat mich meine Oma mit zu Malworkshops genommen. Später habe ich dann in Wien bei einem Workshop teilgenommen und wusste: das brauchen wir auch in Vorarlberg“, erzählt die Bregenzerin und ihr Lächeln verrät die Begeisterung, die sie für ihre Arbeit empfindet. Die lebhaften Farben auf den Leinwänden, die intensive körperliche Bewegung – das alles habe sie sofort in den Bann gezogen.


Frei und intuitiv
“Es gibt keine Regeln, kein richtig oder falsch. Jeder kann mitmachen. Man braucht keine Vorkenntnisse – nur den Mut, sich auf das Unvorhersehbare einzulassen”, erklärt Isabella Neyer. Beim Actionpainting geht es darum, Farbe mit Schwung und körperlichem Einsatz auf die Leinwand zu bringen, ohne den Pinsel traditionell zu benutzen. Die Farben werden vielmehr geworfen, getropft oder geschleudert. „Es geht um den Ausdruck von Emotionen und den Spaß an der Bewegung“, erklärt Neyer, die bei den Workshops als Coach zur Verfügung steht.


Ursprünglich wurde die Kunstform, die dem Expressionismus zugeordnet wird, in den 1950er-Jahren vom amerikanischen Maler Jackson Pollock populär gemacht. Der experimentierfreudige Amerikaner kehrte der traditionellen Kunst den Rücken und sorgte mit gewagten Techniken wie Dripping für Furore.

Actionpainting ist also keine Maltechnik, bei der man vorher plant, was man malt. “Es geht darum, aus dem Bauch heraus und intuitiv zu malen.” Dabei folgen die Künstler, ihre Gefühle auf die Leinwand zu bringen. So entstehen spontane Bilder, die von den Emotionen und Gefühlslagen der Künstler inspiriert sind.

Stress abbauen
Im “Studio In” sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Ob alleine oder in Gruppen, ob als Paar oder mit Freunden – die Teilnehmer können ihr eigenes Kunstwerk schaffen. Ein Schutzanzug sorgt dafür, dass Kleidung und Schuhe fleckenfrei bleiben. „Für mich ist das Beste daran, dass man durch die körperliche Bewegung Stress abbauen kann“, erklärt die junge Frau. „Es ist fast wie eine kleine Therapie, weil man sich ganz in die Arbeit vertiefen kann, in einen Flow-Zustand kommt und dabei alles andere vergisst.“

Isabella Neyer möchte mit ihrem Studio Menschen ab 16 Jahren ansprechen, die Lust auf kreative Freiheit haben. Die Workshops finden immer freitags, samstags und sonntags von 14 bis 16.30 Uhr statt und eignen sich sowohl für Einzelpersonen als auch für kleinere Gruppen.
