Tarifstreit beigelegt: ÖGK erhöht Beiträge für Rettungstransporte – Entlastung für Rotes Kreuz Vorarlberg bis 2028

Vorarlberg / 03.10.2024 • 16:55 Uhr
Die Zahl der Krankentransporte steigt, das Rote Kreuz fordert eine fairere Kostenaufteilung. APA/Techt
Speziell die Krankentransporte fordern einen enormen finanziellen Tribut.APA/Techt

Das Rote Kreuz Vorarlberg erhält deutlich mehr Geld für Rettungstransporte.

Feldkirch Der Zank um höhere Tarife für Rettungstransporte ist vorerst beigelegt. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) wird dem Roten Kreuz Vorarlberg in den kommenden Jahren deutlich mehr überweisen, als dies bislang der Fall war. Für 2024 sind 4,6 Millionen Euro vereinbart, bis 2028 sollen sechs Millionen Euro fließen. Vorher waren die Beiträge der ÖGK zu den Krankentransporten mit knapp drei Millionen Euro gedeckelt. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), der die Finanzverhandlungen geführt hatte, sprach von sehr intensiven Gesprächen. Letztendlich sei jedoch ein großer Schritt gelungen. Rotkreuz-Geschäftsführerin Janine Gozzi sieht ebenfalls eine entscheidende Wende in die richtige Richtung gegeben. Gleichzeitig brauche es Maßnahmen zur Eindämmung der Krankentransportzahlen. Aktuell liegt die jährliche Steigerung bei drei bis vier Prozent. Verfügen Patienten über einen Transportschein, dürfen Fahrten nicht abgelehnt werden.

Tarifstreit beigelegt: ÖGK erhöht Beiträge für Rettungstransporte – Entlastung für Rotes Kreuz Vorarlberg bis 2028

Vertragskündigung angedroht

Der Konflikt brach im Sommer vergangenen Jahres auf. Das Rote Kreuz drohte sogar mit Vertragskündigung, sollte die ÖGK bei den Transporttarifen nicht einlenken. Die Forderung lautete auf fünf Millionen Euro, und die sofort. Die Rettungsorganisation war nicht mehr gewillt, Spendengelder zum Stopfen des Finanzlochs einzusetzen, das die Krankentransporte zusehends in das Budget rissen. Die Verantwortlichen argumentierten mit den anderen Bundesländern, wo der ÖGK-Anteil an den Transportkosten merklich über jenen 16 Prozent lag, die Vorarlberg bis dahin lukrierte. Ende des Jahres schaltete sich Landeshauptmann Markus Wallner in die Verhandlungen ein. Es gehe nicht an, dass Vorarlberg bei den Tarifen schlechter gestellt sei und dies auch den Landesrettungsfonds belaste, zumal es sich um eine Versicherungsleistung handle.

Längerfristige Lösung

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Zuerst konnte für 2023 und schließlich längerfristig eine Lösung gefunden werden, wie Wallner und Gozzi auf VN-Nachfrage bestätigten. 2025 zahlt die ÖGK 5,2 Millionen Euro, für 2026 sind es 5,76 Millionen, für 2027 wurden 5,86 Millionen und für 2028 rund sechs Millionen Euro festgeschrieben. Dazu kommen noch Beiträge anderer Sozialversicherungsträger, die bis 2027 ansteigend zusätzlich bis zu einer Million Euro bringen sollen. „Unserer Erfahrung nach ziehen sie mit der ÖGK mit“, sagen Janine Gozzi und Markus Wallner unisono.  Er spricht von einer guten Nachricht für das Rote Kreuz, das Land und die Gemeinden (sie speisen den Rettungsfonds), vor allem aber die Patienten, deren Versorgung gesichert sei. Wallner betonte in dieser Sache ebenso die Bemühungen der ÖGK-Landesstellenvorsitzenden Manfred Brunner und Christoph Jenny.

Janine Gozzi trägt seit 2021 mit ihren GF-Kollegen Gerhard Kräutler und Wolfgang Hartmann Verantwortung für das Rote Kreuz Vorarlberg.  RKV
„Die alternde Gesellschaft und immer mehr Freizeitunfällen fordern das Rettungssystem”, sagt Janine Gozzi, RK-Geschäftsführerin.  RKV

Für Janine Gozzi ist trotz des Etappenerfolgs klar, dass es rund um die Rettungstransporte weiteren Optimierungsbedarf gibt. Sie verweist auf die älter werdende Gesellschaft und die starke Zunahme an Freizeitunfällen. Beides fordere die Rettungsorganisationen auch künftig enorm. Bis 2027 könnten die jährlichen Fahrten auf 190.000 steigen, wobei das Gros auf Krankentransporte entfällt. 2023 etwa lag deren Aufkommen bei fast 80.000.

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