Hohe Auszeichnung für Sporschill

Buber-Plakette für Verdienste um die Menschlichkeit.
SCHWARZACH. Dorthin gehen, wo die Not am größten ist: Das ist die Devise, die den aus Feldkirch stammenden Jesuitenpater und Sozialarbeiter Georg Sporschill (78) gemeinsam mit der Pädagogin und Theologin Ruth Zenkert (62) seit Jahrzehnten antreibt. Zuerst im Zusammenleben mit Obdachlosen in Wien, dann mit Straßenkindern in Bukarest und heute mit Roma in Siebenbürgen (ebenfalls Rumänien).

Für sein Werk wird Sporschill am 22. November im niederländischen Kerkrade mit der Martin-Buber-Plakette für besondere Verdienste um die Menschlichkeit ausgezeichnet. Die Plakette wird seit 2002 verliehen. Bisher zum Beispiel an den letzten Präsidenten der UdSSR, Michail Gorbatschow, der für einen friedlichen Wandel stand und den ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker.
Dialog als Grundprinzip
Martin Buber war ein österreichisch-israelischer Religionsphilosoph. In seinen Werken geht es insbesondere um Dialog als Grundprinzip des Menschen. Verliehen wird die Plakette von der Stiftung „Euriade“, die auch regelmäßig Festivals des Dialogs veranstaltet. Teilnehmer sind vor allem Jugendliche aus konfliktreichen Ländern wie Ukraine, Südafrika und Palästina.

Russ-Preis-Träger Sporschill widmet sich seit zwölf Jahren mit Zenkert Roma in Siebenbürgen. Mit allen Tiefen und Höhen. Zu diesen zählen Kinder, die längst zu Studierenden und oft auch großen Musikern geworden sind. Anfang September sind sie etwa nach Dortmund eingeladen worden, um auf dem dortigen Friedensplatz mit ihrem Orchester zu konzertieren.