Betriebsareal wechselt Besitzer: Das sind die Pfanner-Pläne für den Standort Lauterach

Vorarlberg / 22.10.2024 • 12:08 Uhr
Betriebsareal wechselt Besitzer: Das sind die Pfanner-Pläne für den Standort Lauterach
Unternehmer Peter Pfanner (kl. Bild) will mit der millionenschweren Investition ein Zeichen setzen. VN/Stiplovsek, Pfanner

Fruchtsafthersteller Pfanner erwirbt ein 8690 Quadratmeter großes Firmenareal unweit des Stammsitzes in Lauterach: Was dort geplant ist und warum das Unternehmen mit millionenschweren Investitionen ein Zeichen setzen will.

Lauterach Dieses Immobiliengeschäft sprengt den Rahmen des Üblichen. In Lauterach hat vor wenigen Wochen ein Betriebsareal den Besitzer gewechselt, wie eine VN-Recherche im Grundbuch zeigt. Demnach hat der in der Marktgemeinde beheimatete Fruchtsaft- und Eisteeerzeuger Pfanner ein nur rund 1,5 Kilometer vom Stammsitz entferntes Firmengelände in der Dammstraße um neun Millionen Euro von der G. Hinteregger GmbH, einem Bregenzer Bauunternehmen, erworben. Auf dem 8690 Quadratmeter großen Areal befinden sich Büros und Lagerflächen, die seit vielen Jahren an Gebrüder Weiss vermietet waren. Zumindest für die nächsten eineinhalb Jahre soll sich an der Nutzung auch nichts ändern, wie der neue Eigentümer erklärt. Ab 2026 habe man für die Flächen aber selbst Bedarf, so Peter Pfanner im Gespräch mit den VN.

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Die Möglichkeit, eine Liegenschaft in unmittelbarer Nähe zum Stammsitz zu erwerben, hat sich der Fruchtsaft- und Eisteehersteller nicht entgehen lassen. Es ist nur eine von mehreren millionenschweren Investitionen, die das rasch wachsende Familienunternehmen derzeit in der Heimat tätigt. “Wir wollen damit ein klares Bekenntnis zum Standort Lauterach setzen”, so Peter Pfanner. Dafür modernisiere man die Firmenzentrale gerade für 50 Millionen Euro. So wird etwa der Maschinenpark, der teils 30 Jahre und mehr auf dem Buckel hat, komplett erneuert. “Wir wollen Vorarlberg als Stammhaus wieder auf den neuesten Stand bringen”, sagt Pfanner.

Baustelle Alte Landstraße 10
Pfanner erneuert die Produktion im Stammhaus in der Alten Landstraße in Lauterach. Das Investitionsvolumen beträgt 50 Millionen Euro. VN/Stiplovsek

Das Traditionsunternehmen fährt seit Jahren eine Expansionsoffensive und beschäftigt heute über 1000 Mitarbeiter an mehreren Produktionsstandorten. Zuletzt habe man große Summen in die jüngeren Standorte in Oberösterreich, Hamburg, der Ukraine oder Süditalien investiert. “Wir haben fünf Standorte. Für uns als Eigentümer war es wichtig, jetzt in Lauterach ein klares Zeichen zu setzen”, erklärt Peter Pfanner die Investitionen in den Stammsitz und die neuen Lager- und Büroflächen in der Dammstraße.

Baustelle Alte Landstraße 10
Die Umbauarbeiten am Stammhaus laufen auf Hochtouren. VN/Stiplovsek

Die Eigennutzung der neu erworbenen Flächen ist für 2026 geplant. Man habe noch etwas Zeit, zu schauen, was dort dann genau gemacht werden müsse. “Ob und welche Baumaßnahmen dann notwendig sein werden, ist noch nicht entschieden”, so der Unternehmer. Klar ist: Schon jetzt platzen die Lager aus allen Nähten und der Bedarf wird weiter steigen. “Der Markt erwartet mehr Flexibilität und Just-in-Time-Lieferung”, so Pfanner. Damit gewinne die Lagerthematik sowohl beim Einkauf des Vormaterials als auch bei den Fertigmaterialien an Bedeutung.

Dammstraße Lauterach
Ab 2026 will Pfanner das neue Betriebsareal “Dammstraße 12” für eigene Zwecke nutzen. VN/Stiplovsek

Mit dem 9-Millionen-Euro-Investment in ein zusätzliches Betriebsareal ist das Unternehmen für weiteres Wachstum gerüstet. Die Kurve jedenfalls geht steil nach oben, wie ein Blick in die Umsatzzahlen zeigt. Alleine zwischen 2020 und 2023 ist der Umsatz von 302 auf 406 Millionen Euro geklettert. Dabei fallen in diese Jahre mit dem Ukraine-Krieg große Herausforderungen für das Unternehmen, das dort auch produziert. “Trotz der Kriegssituation konnten wir in den letzten beiden Jahren einigermaßen gut arbeiten”, beschreibt Peter Pfanner die schwierige Situation. Man sei zwar nicht in direktem Kriegsgebiet, die Rahmenbedingungen seien allerdings sehr herausfordernd.

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250 der 1000 Pfanner-Mitarbeiter haben ihren Arbeitsplatz in Vorarlberg. Die Nachricht über die Großinvestitionen dürfte in der Belegschaft jedenfalls gut ankommen.