Öffi-Tickets: Aufpreis für Fahrscheine, die erst im Bus gekauft werden

Vorarlberg / 30.10.2024 • 12:07 Uhr
Den Gratisfahrschein gibt es im Internet. Foto: VN/Steurer
Wer seinen Fahrschein erst im Bus löst, muss ab 1. Jänner 2025 einen Aufpreis von 50 Cent bezahlen. VN/Steurer

Geplante Maßnahme soll Buslenker entlasten. Gleichzeitig baut der Verkehrsverbund Vorarlberg den digitalen Ticketverkauf aus.

Feldkirch Vorarlberger haben Gefallen an Öffis gefunden. Immer mehr Menschen nutzen das Angebot von Bus und Bahn, wie Verkaufszahlen eindrucksvoll dokumentieren. Rund 86.000 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger zählen zu den Vielfahrern, die im Besitz eines Klimatickets sind. Zudem gibt es eine große Zahl an Nutzern, die nur gelegentlich auf das Angebot zurückgreifen. Viele von ihnen kaufen ihre Fahrscheine direkt beim Buslenker. Eine Million Tickets werden laut Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV) direkt im Bus ausgestellt. Mit 1. Jänner 2025 wird dafür ein Aufpreis von 50 Cent je Ticket fällig. Die Maßnahme soll in Kombination mit dem Ausbau des digitalen Ticketverkaufs für eine Entlastung der Buslenker sorgen, wie es dazu in einer Aussendung heißt.

Wir bedauern diese Eskalation, denn wir arbeiten hart daran, alle Kunden sicher von A nach B zu bringen. Heute können wir das nicht garantieren. Christian Hillbrand, GF VVV
Christian Hillbrand, Geschäftsführer Verkehrsverbund Vorarlberg: “Wir wollen unsere Buslenkerinnen und Buslenker entlasten, damit sie sich voll und ganz auf das Fahren konzentrieren können.”

Beratung, Ticketdruck und Geldrückgabe würden viel Zeit in Anspruch nehmen. Bei mehreren Fahrgästen gleichzeitig verursache das rasch eine Verspätung, die sich im immer dichter werdenden Verkehr kaum mehr aufholen lasse, so der Verkehrsverbund Vorarlberg. “Das gefährdet in weiterer Folge auch den pünktlichen Umstieg auf weitere Zug- oder Buslinien für die Fahrgäste. Eine insgesamt sehr stressige Situation für die Buslenkerinnen und Buslenker”, so Geschäftsführer Christian Hillbrand. Der Ticketkauf im Bus ist grundsätzlich weiterhin möglich, wird aber durch den Aufpreis weniger attraktiv. Gleichzeitig setzt der Verkehrsverbund auf den Ausbau des digitalen Angebots.

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Der Ticket-App FAIRTIQ gehört demnach die Zukunft. Immer mehr Fahrgäste würden das Öffi-Ticket am Handy nutzen, so der Verkehrsverbund Vorarlberg. 2023 wurden 870.000 Fahrten mit FAIRTIQ zurückgelegt – ein Plus von 40 Prozent im Vergleich zu 2022. Mit neuen Bonusstufen können die App-Nutzer ab 1. Jänner bis zu 30 Prozent sparen. “Je häufiger jemand mit der App fährt, desto größer wird der Rabatt”, heißt es dazu in einer Aussendung.

Mit den geplanten Maßnahmen soll die Attraktivität im öffentlichen Nahverkehr weiter gesteigert werden. Die Zufriedenheit etwa unter Klimaticket-Besitzern ist schon jetzt groß, wie eine Befragung unter 2400 Nutzern gezeigt hat. 99 Prozent sind demnach mit den Nutzungsmöglichkeiten “sehr zufrieden” oder “zufrieden”. Der Ausbau des digitalen Ticketverkaufs werde die Buslenker entlasten und dafür sorgen, dass Fahrgäste noch pünktlicher und sicherer ans Ziel kommen, ist man beim Verkehrsverbund Vorarlberg überzeugt.