Fortsetzung oder Ende: Land prüft Heliskiing am Arlberg

Bald wird sich zeigen, ob Heliskiing am Arlberg doch noch eine Zukunft hat.
Lech Derzeit brütet man im Landhaus über einem Antrag, der so in Österreich Seltenheitswert hat: Die Erneuerung der Genehmigung von Heliskiing am Arlberg. In den vergangenen zweieinhalb Jahren konnte man per Helikopter entweder auf den Mehlsack (2652 Meter) oder auf das Schneetäli (2450 Meter) gelangen; für Österreich ein einzigartiges Angebot. Die Belohnung: Eine einstündige Abfahrt nach Zug am Arlberg und weitestgehend unberührte Schneelandschaften. Doch die 2022 erteilte Bewilligung lief diesen Mai aus.
Befristete Bewilligungen
Bereits die jüngste Bewilligung wurde nur nach langen Debatten und unter veränderten Voraussetzungen erteilt. So galten Genehmigungen davor für fünf statt nur für zweieinhalb Jahre. Die Projekt- und Tourismusverantwortlichen mussten weiters ein neues Konzept erstellen, wie Heliskiing mit einem nachhaltigen Tourismus vereinbar ist. “Die Firma Wucher hat in Absprache mit der Gemeinde Lech und Lech Zürs Tourismus ein Nachhaltigkeitskonzept erarbeitet”, bestätigt der stellvertretende Geschäftsführer von Lech Zürs Tourismus Markus Hahn. Es sei auf das Betriebskonzept von Wucher zugeschnitten. Weiters gibt es ein darüber hinausgehendes Nachhaltigkeitskonzept für den Tourismus am Arlberg.
Und auch die Auswirkungen des Heliskiings auf die Fauna in der Arlbergregion wurden vom Land untersucht. Das Ergebnis: Heliskiing stört Tiere – dies gelte aber auch für alle anderen Skitouren durch Variantenabfahrer und Freerider abseits der Piste wie auch für andere Helikopterflüge. Es sei aber zielführend, die negativen Einflüsse zu reduzieren.
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Und: Es hätte die letzte aller entsprechenden Bewilligungen sein sollen, erinnerte der damalige Noch-Grünen-Landesrat Daniel Zadra im Oktober dieses Jahres. Lech als pulsierender Tourismusort sei nicht auf das Hobby einiger weniger Gutbetuchter angewiesen. Am Arlberg verweiste man in den vergangenen Jahren auf die Konkurrenz zu anderen Skigebieten außerhalb Österreichs, an denen man sich orientieren müsse. Die an die 200 Flüge für Wintertouristen würden im Vergleich zu den Rettungseinsätzen kaum ins Gewicht fallen, auch der Alpenverein müsse manche Hütten aus der Luft aus versorgen, sieht man das Heliskiing als vergleichbaren kleinen Fisch im Flugverkehrteich am Arlberg.
Land setzt sich keine Frist
Mit dem neuen Bewilligungsansuchen beschäftigt sich nun zwar wieder Landeshauptmann Markus Wallner, nun jedoch an der Spitze einer schwarz-blauen statt schwarz-grünen Koalition. Falls es wieder zu einer Genehmigung kommen sollte, drohten Naturschutzorganisationen wie der Alpenschutzverein bereits mit Klagen. Soweit kam es zwar auch 2022, damals scheiterten sie jedoch vor Gericht.
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Am Freitag war vonseiten Wucher, der Betreiber des Heliskiingangebots am Arlberg, niemand zum vorgelegten Konzept erreichbar. Doch wie will sich das Land entscheiden? “Es ist richtig, dass derzeit ein Antrag für Außenlandungen und Außenabflüge für skitouristische Zwecke (sog. „Heliskiing“) vorliegt”, bestätigt die Landespressestelle im Auftrag der Landesregierung. “Die in fachlicher Hinsicht betroffenen Behörden, Dienststellen und Einrichtungen, respektive deren Sachverständige, sind derzeit mit der gründlichen Prüfung des Sachverhalts beschäftigt.” Über den inhaltlichen Ausgang und bis wann dieser jedoch vorliegen wird, könne man derzeit noch keine Auskunft geben.