Mehrere Waffen im Auto, amtsbekannt: Neue Details zur Verfolgungsjagd am Sonntag

Vorarlberg / 11.12.2024 • 16:10 Uhr
Verfolgungsjagd verpixelt
Das Fahrzeug konnte nach Hohenweiler gestoppt werden. VOL/Vlach

Die Polizei bittet, Zeugen und Geschädigte des 43-jährigen Tatverdächtigen sich zu melden.

LINDAU Nach der spektakulären Verfolgungsjagd am Sonntagabend in Lindau, die durch mehrere bayerische und Vorarlberger Polizeikräfte beendet wurde, liegen nun weitere Details vor. Die Polizei bittet Verkehrsteilnehmer, Passanten und Anwohner, die durch das Fluchtverhalten des Mannes gefährdet oder geschädigt wurden, sich bei der Polizeiinspektion Lindau unter der Telefonnummer + 49 8382 9100 zu melden.

Illegaler Waffenbesitz

So stellten die Beamten im Fahrzeug, das am Sonntag im baden-württembergischen Allgäu als gestohlen gemeldet wurde, gleich mehrere Schusswaffen fest. Demnach führte der Mann zwei scharfe Waffen und eine Schreckschusspistole mit sich. Der 43-Jährige verfügte jedoch nicht über die entsprechenden waffenrechtlichen Genehmigungen. Zur Herkunft der Waffen macht die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit keine weiteren Angaben. Ob der Fahrer unter dem Einfluss von Alkohol, Betäubungsmitteln oder Medikamenten stand, ist bislang unklar. Die Ergebnisse der Blutuntersuchung stehen noch aus.

Verletzter stabil

Vor der Verfolgungsfahrt fiel der 43-Jährige an einer Tankstelle im Industriegebiet Lindau auf, da er nach dem Betanken des gestohlenen Pkws ohne zu bezahlen davonfuhr. Der Tankbetrug wurde von zwei Beamten der Grenzpolizei Lindau beobachtet, die den Mann anschließend anhalten wollten. Es kam zur Verfolgungsjagd durch das deutsche Grenzgebiet und das Vorarlberger Leiblachtal. Auf der B308 in Richtung Lindenberg verunfallte der Flüchtige schlussendlich und konnte gestoppt werden, richtete jedoch eine der Waffen gegen sich selbst. Der Mann wird weiterhin in einer Klinik stationär behandelt, sein Gesundheitszustand ist stabil.

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Insgesamt 25 bayerische Polizeistreifen aus Lindau und Lindenberg sowie die österreichische Polizei, einschließlich des Sondereinsatzkommandos Cobra, waren an dem Einsatz beteiligt. Ein bayerisches Sondereinsatzkommando befand sich auf Anfahrt, kam jedoch nicht mehr zum Einsatz. Dem Tatverdächtigen werden mehrere Delikte vorgeworfen, darunter Diebstahl des verwendeten Fahrzeugs, illegaler Besitz und Führen von Schusswaffen, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Bedrohung, gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr, Tankbetrug und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Der Mann war der Polizei bereits wegen Einbrüchen, Pkw-Diebstahl, Betäubungsmitteldelikten und waffenrechtlichen Verstößen bekannt.