Japan trifft Schokolade: Carina ließ die Prüfer staunen

22-jährige Altacherin ist die erste Vorarlbergerin, die die Chocolatière-Lehre abgeschlossen hat.
Bregenz Ein Leben ohne Schokolade? Für viele unvorstellbar. Erst recht in der Weihnachtszeit. Auch Carina Schuster kann von Schokolade nicht genug bekommen. Die 22-jährige Altacherin ist die erste Vorarlbergerin, die die Chocolatière-Lehre erfolgreich abgeschlossen hat. Die dreijährige Ausbildung gibt es seit Herbst 2021. Davor hieß der Lehrberuf “Bonbon- und Konfektmacher“ und dauerte zwei Jahre. Im ersten Jahrgang waren österreichweit neun Lehrlinge am Start. Aktuell absolvieren 22 junge Menschen die Lehre als Chocolatier/Chocolatière.


Wirkungsstätte von Carina Schuster ist die Schokoladenmanufaktur Xocolat in der Bregenzer Kirchstraße. „Ich wollte schon immer etwas mit meinen Händen machen. Außerdem bin ich doch eher auf der süßen Seite. Nach der GASCHT hat es sich so ergeben bei Martina. Das war perfekt“, sagt sie und lacht. Auf die Lehrabschlussprüfung hat sich die Altacherin akribisch vorbereitet. „Carina ist die Einzige, die mit Auszeichnung abgeschlossen hat. Die Prüfer waren sehr begeistert von ihrer Prüfung, weil sie sich wahnsinnig viel überlegt hat. Sie hat den ganzen Sommer hindurch geübt und wirklich alles in Eigenregie gemacht“, schwärmt Chefin Martina Homann-Dellantonio, die mit ihrem Mann Alex bei der finalen Prüfung in Baden live dabei war.


Die Jung-Chocolatière aus Altach mag „alles, was mit Vollmilch zu tun hat“ und am allerliebsten Salzkaramell, darunter Produkte wie Pekannussblondies. „Das ist karamellisierte weiße Schokolade“, erläutert sie. Bei der Abschlussprüfung war Japan ihr Thema. „

Die Idee, dass ich etwas mit Seerosen haben möchte, ist recht am Anfang entstanden, weil ich auch ein Pflanzenmensch bin. Ich habe dann angefangen zu recherchieren, was dazu passen könnte“, schildert sie. Während Carina Schuster von ihren aufregenden letzten Monaten erzählt, holt ihre Chefin das Handy hervor und zeigt Fotos von Carinas imposantem Schaustück, das vom Torbogen über die rosa Kirschblüten bis hin zu den Koi-Karpfen und die weiße Seerose komplett aus Schokolade gefertigt ist. „Einer der Prüfer hat gesagt, dass es das schönste Schaustück seit 20 Jahren ist“, merkt Alex Dellantonio an.

Auf das Thema Japan abgestimmt waren selbstredend auch die Kreationen, die neben dem Schaustück hergestellt werden mussten: Pralinen mit Sojasauce, mit Matcha-Tee, aus Passionsfruchtgelee, Ingwer-Zitronen-Marzipan, Schokoladendrops mit Himbeer-, Chili-, Pistazien- und Ingwerdekor oder eine Schokoladentafel mit kandierten Minigurken aus dem eigenen Garten.

In der Xocolat Manufaktur läuft die Weihnachtsproduktion derzeit auf Hochtouren. Auch zuhause geht es bei Carina Schuster mitunter hoch her. „Ich backe auch gerne Kuchen und Kekse mit meiner Schwester und mit meiner Mama zusammen. In der Weihnachtszeit ist das voll schön”, verrät sie. Nächstes Ziel der 22-Jährigen? Eine längere Reise. Wohin es genau gehen soll, ist noch offen, fest steht nur: auf jeden Fall raus aus Europa. „Vielleicht fahren wir dorthin, wo der Kakao herkommt”, frohlockt die ausgezeichneten Chocolatière.
Zur Person
Carina Schuster (22)
ist die erste Vorarlbergerin mit Chocolatière-Lehre
Geboren 27. Oktober 2002
Ausbildung MS Altach, GASCHT (Gastgeberschule für Tourismusberufe) in Hohenems
Hobby Garten, Pflanzen („Orchideen sind meine Lieblingspflanzen“), Kuchen und Kekse backen
Wohnort Altach