
“Bei der Sturzhöhe reine Glückssache, wie man aufkommt” – Warum der Sturz in der Felsenau nicht tödlich war
Der 40-Jährige stürzte am Freitagabend zwölf Meter tief in den Abgrund. Wie übersteht man so einen Sturz?
Feldkirch Derzeit laufen noch die Ermittlungen, warum sich ein 40-jähriger Unfallbeteiligter am Wochenende von einer Brücke stürzte. Am Freitagabend durchbrach das Fahrzeug bei der Baustelle für das Tunnelportal in der Felsenau die Leitplanke und kam auf der Stützmauer zum Liegen.
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Beim Eintreffen der Polizei rannte der Mann los und sprang von der Brücke. Ob er sich bewusst war, dass er nicht nur über die Leitplanke, sondern in die Ill sprang, ist bislang nicht bekannt. Nach einem Fall von etwa zwölf Metern kam er in der Böschung neben der Ill zum Liegen. Der schwer verletzte Mann wurde von der Bergrettung aus seiner misslichen Lage befreit und befindet sich in medizinischer Behandlung. Laut der Polizei müsse er jedoch zumindest nicht auf der Intensivstation betreut werden.


Doch wie gefährlich ist ein Sturz aus dieser Höhe? Eine klare Grenze, ab der ein Sturz tödlich verläuft, gibt es nicht. Vielmehr hängen die Überlebenschancen von mehreren Faktoren ab. So erhöhen etwa ein weicher Untergrund oder relativ weiche Hindernisse wie Gebüsch die Chancen. Diese absorbieren kinetische Energie und nehmen so etwas Wucht aus dem Aufprall. “Auch steiles, abfallendes Gelände kann helfen”, erklärt Oberarzt Philipp Bichay von der Unfallambulanz des LKH Bludenz. In diesem Falle würde die Person beim Aufprall den Hang hinabrutschen. So würde ein Teil der Aufprallenergie als Bewegungsenergie erhalten bleiben und damit die Auswirkungen des Aufpralls abmindern.


Hinzu kommt, dass Menschen instinktiv versuchen, mit den Beinen zuerst aufzukommen. Diese dienen so faktisch als Knautschzone. “Beim Aufprall staucht sich dann alles zusammen”, erklärt Bichay. Je nach Wucht bricht man sich dann verschiedene Knochen, angefangen von Sprunggelenken über die Beine und Hüfte bis zur Wirbelsäule – falls man auf den Füßen aufkommt. “Bei dieser Fallhöhe ist es gut möglich, dass man sich im Fall dreht, das ist dann reine Glückssache”, betont Bichay.

Vom Unfall selbst sah man am Montag nicht mehr viel. In der Felsenau waren die Aufräumarbeiten bereits wieder weit fortgeschritten: Das beschädigte Schild wurde am Montagvormittag wieder ersetzt, die Reparatur der Leitplanke stand noch aus.

