Ein Naturschauspiel sorgt für Verwunderung

Vorarlberg / 05.02.2025 • 13:02 Uhr
Ein Naturschauspiel sorgt für Verwunderung
Als ob es geschneit hätte: Simon Hölzl von GeoSphere Austria erklärt das Phänomen. Canva-VN/Stiplovsek, GeoSphere

Alles weiß, auch ohne Schnee. Die Zutaten, die es dafür braucht: viel Feuchtigkeit und Frost.

Schwarzach Was ist denn da passiert? Eben war die Landschaft noch komplett grün, ein paar Meter weiter wähnt man sich im tiefsten Winterwunderland. Dabei hat es gar nicht geschneit. Aber was ist es dann, das die Landschaft, wie am Mittwochmorgen in Schwarzach, so weiß gefärbt hat? „Es ist der Reif“, erläutert Simon Hölzl, Meteorologe bei GeoSphere Austria (ehemals ZAMG). „Normalerweise ist es so, dass es unter dem Nebel nicht so stark abkühlt. Aber in den Nebelrandgebieten, wo es ein bisschen aufklart, hat man einerseits den Frost und andererseits die feuchte Luft. Dort, wo genug Feuchtigkeit ist, die sich absetzt, und wo es kalt genug ist, entsteht Reif.“ Auch in Bereichen, die direkt im Nebel stecken, kann es zu diesem Phänomen kommen.

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Hotspots für die Reifbildung sind die Nebelrandgebiete. VN/STeurer

Warum? „Der Nebel besteht aus Wassertropfen. Es kann zwar unter null Grad haben, aber trotzdem sind es Wassertropfen. Die setzen sich dann am Boden ab und frieren dort“, erläutert der Meteorologe. „Wenn der Vorgang über mehrere Tage geht, dann bauen sich richtige Reifnadeln auf. Dieser Raureif kann dann durchaus ein paar Zentimeter lang werden.“

Ein Naturschauspiel sorgt für Verwunderung
Simon Hölzl ist Meteorologe bei GeoSphere Austria. Geosphere

In den nächsten Tagen dürfte sich der Nebel den Prognosen zufolge wieder lichten. Einerseits ist es laut Hölzl ein bisschen föhnig, andererseits ist mit viel mittelhoher Bewölkung zu rechnen. „Es kann schon sein, dass es kleinere Nebelfelder gibt, aber so ausgeprägt, wie in den vergangenen Tagen wird er wahrscheinlich nicht mehr sein“, sagt er. Auch Schnee, der die Landschaft weiß färben könnte, ist „bis weit in die kommende Woche“ nicht in Sicht. „Es ist einfach zu trocken. Es sind keine wetteraktiven Fronten da, die uns mittelfristig Neuschnee bringen könnten“, ergänzt der Experte.

Ein Naturschauspiel sorgt für Verwunderung
Auch Spinnen bekommen die Nebelauswirkungen zu spüren. VN/Stiplovsek
Ein Naturschauspiel sorgt für Verwunderung
Blick übers Rheintal: In den nächsten Tagen sollte sich der Nebel wieder lichten. VN/Stiplovsek