“Die größte Wohnbau- und Sanierungsoffensive seit den 1970er-Jahren“: Vogewosi will in Bregenz über 500 neue Wohnungen bauen

Zusätzlich sollen über 230 bestehende gemeinnützige Wohnungen saniert werden.
Bregenz Die Vogewosi kündigt eine große Wohnbauoffensive in Bregenz an. In den nächsten zwei bis zehn Jahren sollen 536 neue Wohnungen gebaut und 236 bestehende Wohnungen saniert werden, rechnet Vogewosi-Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz vor. Geplante Investitionskosten für die Neubauten: 161 Millionen Euro, für die Sanierungen sind insgesamt 38 Millionen Euro budgetiert. „Es ist die größte Wohnbau- und Sanierungsoffensive seit den 1970er-Jahren“, sagt Bürgermeister Michael Ritsch.

Bald soll es in der Achsiedlung losgehen. In der größten Siedlung Vorarlbergs leben rund 3000 Menschen. Der Vogewosi gehören knapp 620 Wohnungen. In einem ersten Schritt ist in den nächsten fünf Jahren die umfassende Sanierung von 156 Wohnungen in sieben Häusern vorgesehen. Mit dem Baustart wird heuer im Spätfrühling gerechnet. „Geplant ist, über die Jahre die gesamte Achsiedlung einer umfassenden Sanierung zu unterziehen“, erläutert Lorenz. Begonnen wird im untersten Abschnitt. Die Kosten für die erste Etappe belaufen sich auf knapp 17,5 Millionen Euro. „Das ist nur mit den in Aussicht gestellten Mitteln des Landes und des Bundes möglich“, ergänzt der Vogewosi-Geschäftsführer.


Für drei Wohnanlagen ist der Spatenstich bereits erfolgt. Im Feldmoos werden laut Lorenz im April die letzten 33 Wohnungen übergeben. Statt der vormals 75 Wohnungen sind dort durch Abriss und Neubau 101 Wohnungen entstanden. In der Mariahilfstraße wird seit März 2024 um zehn Millionen Euro gemeinsam mit einer Privatperson ein Projekt umgesetzt. Von den insgesamt 36 Wohnungen gehören 32 der Vogewosi. Mit der Fertigstellung wird Ende 2025/Anfang 2026 gerechnet. Und in der Holzackergasse wurde im Oktober 2024 mit dem Bau von 78 Miet- und Miet-Kauf-Wohnungen begonnen. Die Fertigstellung des 22,8-Millionen-Euro-Projekts, das ursprünglich von der Firma Rhomberg als Eigentumswohnanlage geplant war, erfolgt voraussichtlich im Juni 2027. „Mietkaufwohnungen sind für uns als Stadt sehr wichtig. Die Preise für Baugrund sind so immens hoch, dass sich die meisten jungen Familien kein Eigentum mehr in der Stadt leisten können und Bregenz daher verlassen“, berichtet Wohnungsstadträtin Annette Fritsch.

Das größte Einzelprojekt, das die gemeinnützige Wohnbauvereinigung in der Pipeline hat, betrifft die Südtirolersiedlung Rheinstraße. Die Anlage mit 282 Wohnungen in 60 Häusern wurde in den 1940er-Jahren gebaut. Ein Teil davon (der Südtirolerplatz mit rund 80 Wohnungen) soll saniert werden, der Rest abgetragen und durch Neubauten ersetzt. „Wir befinden uns kurz vor der Ausschreibung des Wettbewerbs. Spätestens 2027 wird mit der Bebauung begonnen“, skizziert Hans-Peter Lorenz den weiteren Zeitplan. Ziel ist, dass es am Ende rund 120 Wohnungen mehr als heute gibt.

Auch im Brachsenweg sollen bald die Baumaschinen anrollen. Neben dem dort geplanten Sozialzentrum möchte die Vogewosi bis 2028 rund 40 gemeinnützige Wohnungen bauen. Laut Bürgermeister Ritsch stehen in Bregenz derzeit fast 900 Wohnungssuchende auf der Liste. Tendenz steigend. „Seit der Anhebung der Eigentumsgrenzen merken wir deutlich, dass mehr Menschen aus dem sogenannten Mittelstand jetzt auch um gemeinnützigen Wohnraum ansuchen“, merkt die Wohnungsstadträtin an.