Schluss damit!
Es bleibt ein Ärgernis: Wenn Patienten Diagnosen nicht lesen können oder Bürger die Behördenpost, wenn der Brief vom Anwalt in Fremdwörtern badet oder ein Gast im Gespräch den Faden verliert, weil er seinem Gastgeber nicht folgen kann – dann ziehen sich Menschen zurück, eingeschüchtert, vor den Kopf gestoßen. Ist es nicht feindselig, jemanden sprachlich vor die Tür zu stellen?
Ja, und manchmal ist es notwendig. Haben sich Armeen im Morden erschöpft und keinen Vorteil erringen können, dann treten Diplomaten auf den Plan. Aber sie pflegen ihre eigene Sprache. Das verhindert, dass die Öffentlichkeit beider Seiten bei jedem Schritt hineinreden kann. Nur so lassen sich Kompromisse ungestört ausloten.
Versöhnung geschieht intim. Darin offenbaren Gegner ihre Verletzlichkeit. Das duldet kein Publikum. Die US-amerikanische Schmierenkomödie, die uns zuletzt erschüttert hat, war anders. Jeder sollte sie sehen. Sich amüsieren über den Gedemütigten. Wie das ja auch in Österreich verwirrte Geister lustvoll taten. So fordert uns der Aschermittwoch 2025 so eindringlich wie seit den 1930er-Jahren nicht mehr zur Umkehr auf: Machen wir endlich Schluss mit dem Kult um die schamlose Barbarei, die an die niedrigsten Instinkte appelliert. Es ist höchste Zeit.
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