“Ein Zeichen des Friedens und der Zuversicht” – Im Feldkircher Dom gibt es jetzt einen digitalen Opferstock

Im Feldkircher Dom kann das Entzünden der Opferkerzen nun auch per Bankkarte oder Smartphone bezahlt werden. Vorarlbergs erster digitaler Opferstock macht es möglich.
Darum geht’s:
- Digitale Zahlung ermöglicht kontaktloses Zahlen im Feldkircher Dom.
- Kreditkarten- und Handyzahlung durch neues Pay-Terminal möglich.
- Erste Kirche Vorarlbergs mit digitalem Opferstock-System.
Feldkirch Ein kurzer Kontakt mit der Bankkarte, ein dezentes Aufleuchten des Displays – und schon darf eine Kerze im Feldkircher Dom entzündet werden. Bei dem Opferstock kann seit neuestem auch per Bankkarte oder Smartphone gezahlt werden.

„Ich glaube, dass sich viele Leute über die neue Möglichkeit freuen. Es ist mir persönlich auch oft passiert, dass ich kein Kleingeld dabei habe“, sagt Bischof Benno Elbs, als er den VN die neue Möglichkeit im Dom zeigt.

Er sieht in der Einführung der neuen Bezahlmöglichkeit eine logische Weiterentwicklung: „Ein Kreditkarte oder ein Handy hat eigentlich immer jemand dabei. Der Hintergedanke war, eine barrierefreie Möglichkeit zu bieten.”

Technisch umgesetzt wurde das Projekt von Simon Ilg, dem IT-Techniker der Kirche. „Die Pay-Terminals sind mit einer integrierten SIM-Karte ausgestattet, die eine Internetverbindung ermöglicht – so kann die Zahlung bequem per Bankomatkarte oder Smartphone erfolgen“, erklärt Ilg die technischen Hintergründe. Drei bis vier Monate dauerte es von der ersten Idee bis zur Umsetzung.

Vorbild war eine ähnliche Lösung, die der Bischof vor Kurzem im Wiener Stephansdom gesehen hatte. „Dort gibt es eine größere Apparatur, aber wir wollten es etwas dezenter und praktisch halten”, erklärt Ilg, der das Gehäuse des Gerätes gemeinsam mit einem Kollegen mithilfe eines 3D-Druckers konstruierte. Ein weiterer Vorteil: Diebstähle aus dem Opferstock sind nun auch nicht mehr möglich. Eine Überwachungskamera sorgt für zusätzliche Sicherheit.

Doch nicht nur technische Fragen spielen eine Rolle. Benno Elbs betont die Bedeutung des Opferstocks für die Gläubigen. „Viele kommen mit einer Sorge hierher, beten für Verstorbene oder Kranke. Es geht nicht um die Menge der Kerzen, sondern um den Gedanken dahinter. Und wenn es einfacher ist, eine Spende zu geben, dann ist das eine gute Sache.“ Das Anzünden einer Kerze stehe nicht nur bei den Katholiken, sondern universal für Frieden und Zuversicht.

“Weitere Kirchen könnten folgen”
Der Feldkircher Dom ist die erste Kirche in Vorarlberg, die ein solches System eingeführt hat. „Kerzenopfer haben hier eine große Bedeutung und viele Menschen, auch Touristen, kommen hierher”, erklärt der Bischof. Wenn das neue System gut angenommen wird, könnten weitere Kirchen folgen – zum Beispiel gut frequentierte Wallfahrtskirchen wie Möggers oder Rankweil. Ob sich das neue System bewährt, wird die Zeit zeigen. Doch schon jetzt ist klar: Die Kirche geht mit der Zeit.