Was von Corona geblieben ist: Fünf Jahre nach der ersten Infektion in Vorarlberg

Fünf Jahre nach der ersten Corona-Infektion in Vorarlberg zeigt sich, dass Masken, Selbsttests, Homeoffice und digitale Bildung fester Bestandteil des Alltags geblieben sind und somit nachhaltige Veränderungen aus der Pandemie mit sich gebracht haben.
Schwarzach Fünf Jahre ist es her, dass die erste Corona-Infektion in Vorarlberg nachgewiesen wurde. Vieles hat sich in der Pandemie aus der Not heraus geändert – einiges hat sich nicht gehalten. Die VN haben sich umgehört: Was ist von Corona geblieben?
Masken und Corona-Tests
Vor Corona waren Masken in Vorarlberg – im Gegensatz zu vielen asiatischen Ländern – kaum ein Thema. Das hat sich geändert. “Inzwischen bestelle ich immer wieder FFP2-Masken nach”, erklärt Apotheker und Apothekerkammerpräsident Christof van Dellen. Bei vielen Menschen habe es sich im Bewusstsein manifestiert, dass das Tragen einer Maske bei Influenza oder Corona sinnvoll ist. Auch die Selbsttests sind geblieben. “Kunden fragen nach den Kombi-Selbsttests, die Influenza, Corona und RS-Virus nachweisen können”, erzählt der Chef der Kurapotheke Schruns.

Schutzwände
Vor allem im Lebensmittelhandel und in Apotheken sind Plexiglaswände an Kassen und Verkaufstheken geblieben. „Sie bieten Schutz vor Ansteckungen – sowohl für unsere Kunden als auch für meine Mitarbeiter und mich“, erklärt van Dellen.


Homeoffice und Videokonferenz
Auch in der Arbeitswelt hat Corona für nachhaltige Veränderungen gesorgt. In vielen Unternehmen wurde Homeoffice während der Lockdowns zur Notlösung – und hat sich teilweise als Dauerlösung etabliert. Heute zeigt sich, dass Heimarbeit gekommen ist, um zu bleiben, selbst wenn es sich mittlerweile auf dem Rückzug befindet. Beim Beschlägehersteller Blum wurden die Homeoffice-Regelungen auch fünf Jahre später beibehalten. Samuel Dürr, Presseverantwortlicher beim Beschlägehersteller, schätzt die Möglichkeit zum Homeoffice sehr. Je nach Terminen arbeitet er ein- bis zweimal pro Woche von zu Hause aus und profitiert mehrfach. Damit erspart er sich einen weiten Arbeitsweg. Dürr wohnt in Gaschurn, sein Arbeitsplatz ist in Höchst. Zudem sei er flexibler bei privaten Verpflichtungen oder der Kinderbetreuung. „Das entgegengebrachte Vertrauen meines Arbeitgebers schätze ich sehr. Die Arbeit muss erledigt werden – egal, ob vor Ort oder im Homeoffice.“


Auch Videokonferenzen sind aus dem Berufsalltag nicht mehr wegzudenken. „Gerade für den Austausch mit unseren 33 Tochtergesellschaften erleichtert das die Arbeit enorm“, sagt Blum-Personalleiter Thomas Hagen. Während der Pandemie wurden sogar Bauabnahmen per Videokonferenz durchgeführt. Heute sind Dienstreisen wieder wichtiger, doch digitale Meetings bleiben eine sinnvolle Ergänzung. „Wir nutzen verstärkt die digitalen Möglichkeiten, um in Kontakt zu bleiben“, so Hagen.

Digitalisierung an Schulen
Corona hat einen digitalen Wandel im Bildungsbereich beschleunigt. Lernplattformen, die während des Distance Learnings eingeführt wurden, sind heute fester Bestandteil des Unterrichts. Auch die Kommunikation zwischen Schulen, Eltern und Schülern läuft weiterhin über digitale Kanäle wie SchoolFox oder Microsoft Teams.
Ein zentrales Thema war die Ausstattung mit digitalen Endgeräten. Seit dem Schuljahr 2021/22 erhalten alle Schüler der Sekundarstufe I in Vorarlberg Tablets oder Notebooks mit 25-prozentigem Selbstbehalt, der erlassen werden kann. “Insgesamt wurden so über 20.000 Geräte ausgegeben”, informiert die Bildungsdirektion Vorarlberg. Um die Nutzung zu optimieren, wurde 2022/23 das Pflichtfach „Digitale Grundbildung“ eingeführt.

Parallel dazu investierten Land, Bund und Gemeinden in die digitale Infrastruktur der Schulen. WLAN und Internetanbindungen wurden verbessert. Zudem wurde die Sommerschule, die ursprünglich zur Aufarbeitung von Lernrückständen eingeführt wurde, in das Regelsystem übernommen. Laut Bildungsdirektion nehmen jährlich etwa 1600 Schüler in Vorarlberg daran teil.