Im Golfhotel Weißensberg hat jetzt ein Vorarlberger das Sagen: “Es ist ziemlich spontan passiert”

Michael Ritter ist der neue Pächter des Vier-Sterne-Hauses. Anfang April kommen die ersten Gäste.
Weißensberg Der Golfclub Weißensberg ist in mehrerlei Hinsicht besonders, nicht zuletzt deshalb, weil es sich um einen Schweizer Club handelt, der sich auf deutschem Boden befindet und von Österreichern, genauer gesagt von Vorarlbergern, geführt wird. Der Bregenzer Manuel Trappel (35) ist seit Jänner 2024 Manager des Golfclubs. Vor Kurzem hat Michael Ritter (47) als neuer Pächter das Zepter im clubeigenen Hotel übernommen. „Ich kenne viele Clubmitglieder noch aus Vorarlberger Zeiten. Man ist auf mich zugekommen, und dann ist es ziemlich spontan passiert“, erzählt er.

Michael Ritter hat bis Ende 2014 zehn Jahre lang den Verwalter in Dornbirn geführt. Zuletzt war er Gastgeber im Seevital Hotel mit dem Zwei-Sterne-Lokal SEO in Langenargen. Die Eröffnung des Golfhotels Bodensee ist am 1. April geplant. Derzeit laufen noch die letzten Arbeiten für das Facelift. „Seit Jänner sind wir Vollgas dran. Der Lobbybereich wird neugestaltet. Die Zimmer werden mit neuen Matratzen und neuen Möbeln aufgehübscht. Es gibt einen neuen Aufzug. Außerdem werden kleinere Dinge wie Malerarbeiten erledigt“, zählt Manuel Trappel auf.
Das Golfhotel Bodensee wurde ebenso wie der Golfplatz 1988 eröffnet. Es verfügt über 34 Zimmer, ein Restaurant, eine Bar und eine große Terrasse mit Blick über den Golfplatz. „Hier wird der Bereich mit Tagesküche sein, wo man den ganzen Tag von 12 bis 22 Uhr essen und trinken kann. Im Restaurant nebenan wollen wir mittags und abends eine gehobenere Küche anbieten“, erzählt Michael Ritter bei einem Rundgang auf der Noch-Baustelle.

Dass über 55 Prozent der Clubmitglieder Vorarlberger sind, sei für ihn ein Grund gewesen, nach Weißensberg zu kommen. „Die Heimatverbundenheit war nie weg“, sagt er. „Ein Riesenvorteil ist natürlich auch die Lage. Wir sind direkt neben der A96 und in der Mitte von allem.“ Kulinarisch setzt Michael Ritter auf Regionalität und Saisonalität. „Ich möchte auch den Nachhaltigkeitsgedanken stärken. Das reicht bis hin zu den Produkten, die im Hotelzimmer verwendet werden, damit wenig Plastikmüll entsteht.“ Der Clubmanager ergänzt: „Es ist ein Kräutergarten geplant. Aber auch die Sachen, die es schon bei uns gibt, kann Michael gut in der Küche verwenden. Wir haben relativ viele Obstbäume am Platz, eigene Bienen und eine eigene Jagd haben wir auch.“

Die Küche ist als dreijähriges Projekt angelegt. 25 Mitarbeiter sind im Vier-Sterne-Hotel insgesamt angestellt. „Aber ich bin immer auf der Suche. Wenn jemand außerordentlich gut ist, dann stelle ich ihn in der Sekunde ein, egal, ob ich gerade jemanden suche oder nicht“, merkt Michael Ritter an.
Ob wieder ein Michelin-Stern das Ziel ist? „Nicht zwingend“, meint der Gastroprofi. „Aber mein Ziel ist immer, ein Wohlgefühl zu erzeugen, gutes Essen zu haben und einen Gast, dem es taugt. Der Rest kommt meistens von selbst.“ Das erste Jahr soll aber als Übergangsphase dienen. “Es ist ein bisschen wie im Sport. Wir werden heuer wahrscheinlich nicht die Bundesliga gewinnen, aber wir schauen, dass wir uns im Mittelfeld gut platzieren. Nächstes Jahr greifen wir an“, verspricht der neue Hotelchef.