Vom Schlosser zum Stationsleiter: Andreas Reutz und sein Einsatz in der psychiatrischen Pflege

Köpfe von morgen 2025: Andreas Reutz (28), aus Nenzing, ist Stationsleiter in der Akutpsychiatrie des Landeskrankenhauses Rankweil. Er hat einen ungewöhnlichen Karriereweg hinter sich.
Rankweil Wenn Andreas Reutz morgens seine Schicht in der Akutpsychiatrie am Landeskrankenhaus Rankweil beginnt, weiß er nie genau, was ihn erwartet. „Kein Tag ist wie der andere“, sagt der 28-Jährige aus Nenzing. Seit Jahresbeginn hat er als Stationsleiter noch mehr Verantwortung übernommen – eine Herausforderung, die er mit Ruhe und Fachwissen angeht.
Sein beruflicher Werdegang begann allerdings in einer ganz anderen Richtung: Reutz machte zunächst eine Schlosserlehre. Doch persönliche Erfahrungen – vor allem die Begleitung seiner Mutter im Pflegeheim – brachten ihn dazu, sich dem Gesundheitsbereich zuzuwenden. Seine Zeit beim Jugendrotkreuz und der Zivildienst beim Roten Kreuz verstärkten den Wunsch, Menschen in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen.

Heute liegt sein Fokus auf der psychiatrischen Pflege, einem Bereich, in dem Fachkräfte dringend benötigt werden. Besonders am Herzen liegt ihm der respektvolle Umgang mit Patient:innen. „Die wichtigsten Prinzipien sind eine wertschätzende, helfende Haltung einzunehmen, Ruhe bewahren und den Menschen in seiner inneren Not abzuholen und zu begleiten“, betont er. Diese Grundsätze vermittelt er auch als Deeskalationstrainer, wo er Teams schult, kritische Situationen professionell zu meistern.

Neben der individuellen Betreuung sieht Reutz auch die strukturellen Herausforderungen in der psychiatrischen Versorgung. „Ich wünsche mir mehr Unterstützung im extramuralen Bereich, also außerhalb der Kliniken, damit Patient:innen besser versorgt werden können.“ Zudem ist er in die Planungen für den Neubau der Erwachsenenpsychiatrie involviert und bringt seine Expertise aktiv ein.
Junges, motiviertes Team
In seiner neuen Rolle als Stationsleiter sieht er die Chance, sein Team weiterzuentwickeln und junge Pflegekräfte zu fördern. Ein motiviertes, offenes Team sei der Schlüssel für eine funktionierende Station. Doch auch die eigene Balance darf nicht zu kurz kommen: „In diesem Beruf ist Reflexion wichtig“, sagt er. Den nötigen Ausgleich findet er im Sport und in der Zeit mit Freunden.
Die psychiatrische Pflege ist für Andreas Reutz mehr als ein Beruf – sie ist eine Aufgabe, die er mit Überzeugung und Verantwortung lebt.