Erstes Grünstadtsymposium in Vorarlberg: “Begrünung muss von Anfang an mitgedacht werden”

In Vorarlberg findet am 11. April das erste Grünstadtsymposium statt. Expertinnen und Experten geben Einblick aus verschiedenen Bereichen – für Bauherren, Unternehmen und für die Stadtplanung.
Darum geht’s:
- Erstes Grünstadtsymposium in Vorarlberg findet am 11. April statt.
- Symposium fördert Stadtbegrünung als wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
- Verschiedene Experten präsentieren praxisnahe Modelle und politische Initiativen.
Dornbirn, Feldkirch Am 11. April findet in Vorarlberg das erste Grünstadtsymposium statt. Die Veranstaltung in der Arbeiterkammer Feldkirch widmet sich der Begrünung urbaner Räume und bringt Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen zusammen.

Initiatoren sind neben dem bekannten Naturbotschafter Conrad Amber, Markus Luschin und Richard Gutensohn, die auch einen Verein gegründet haben, um das Thema breiter in die Gesellschaft zu tragen.

“Wir sind davon überzeugt, dass Stadtbegrünung essenziell ist – nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz”, erklärt Amber. In Vorarlberg sei dieses Bewusstsein noch nicht so ausgeprägt wie etwa in Großstädten wie München oder Zürich, wo Begrünungsmaßnahmen oft bereits Standard sind. Genau hier wolle der Verein ansetzen: “Wir wollen Wissen vermitteln, aufklären, vernetzen und ein Bewusstsein schaffen für urbane Renaturierung.“

Von Gründächern bis Schwammstädten
Das Symposium richtet sich an eine breite Zielgruppe: von Bauherren über Architekten, Unternehmern und Stadtplanern bis hin zu politischen Entscheidungsträgern. “Es geht darum, dass Begrünung schon in der Planung mitgedacht wird. Ein Flachdach sollte nicht einfach grau bleiben, sondern von Anfang an als Gründach konzipiert werden”, betont Amber. Neben Dächern spielen auch Fassaden, Parkplätze und Innenhöfe eine entscheidende Rolle.

Ein Vortrag von Richard Gutensohn, Experte für Substrate und Bodenqualitäten, beschäftigt sich zum Beispiel mit dem Konzept der Schwammstadt. Dieses beschreibt eine Bauweise, die Regenwasser nicht einfach abfließen lässt, sondern gezielt versickern und verdunsten lässt. “Damit können wir Überschwemmungen vermeiden, die Kanalisation entlasten und zusätzlich das Mikroklima verbessern.”
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Praxisnahe Einblicke und Modelle
Das Symposium bietet nicht nur Fachvorträge, sondern auch praxisnahe Einblicke, verrät Conrad Amber. So wird etwa ein Modell gezeigt, das veranschaulicht, wie Gründächer und begrünte Fassaden zur Temperaturregulierung beitragen. “Viele wissen nicht, dass eine begrünte Wand in der Stadt oft günstiger und effizienter ist als eine Klimaanlage”, sagt Amber.
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Neben der Theorie wird auch das Arbeiterkammer-Quartier in Feldkirch als Best-Practice-Beispiel vorgestellt. Dort wurden große Flächen renaturiert, Gründächer angelegt und Fassaden mit Pflanzen versehen. “Die Messwerte zeigen, dass es funktioniert. Wir wollen mit solchen Beispielen die Umsetzung erleichtern”, so Amber.
Politische Rahmenbedingungen und Zukunftsausblick
Auch politische Vorgaben spielen eine Rolle. Magdalena Fink vom Land Vorarlberg wird beim Symposium über den Green Deal und die neuen Renaturierungsrichtlinien sprechen. “Ab 2026 wird es in vielen Bereichen verpflichtend sein, versiegelte Flächen auszugleichen – sei es durch Gründächer, Fassadenbegrünung oder Baumplanzungen”, erklärt Amber.
Anmeldung: www.gruenstadtsymposium.at
AK Quartier Feldkirch, Widnau 4
Eintritt: 45 Euro