Von Vorarlberg nach Kenia: Die Schülerinnen Pia und Helena erfüllen sich einen Traum

Vorarlberg / 27.03.2025 • 13:13 Uhr
VdT HLS Schülerinnen Helena und Pia go Kenya
Helena Anwander-Schrott (l.) und Pia Schwarz stimmen sich schon auf ihr Auslandspraktikum in Kenia ein. VN/Serra

Die Wolfurterinnen Helena Anwander-Schrott und Pia Schwarz absolvieren ihr Pflichtpraktikum in Kenia. Dort packen sie beim Hausbau mit an und engagieren sich in einer Schule.

Dornbirn Helena Anwander-Schrott und Pia Schwarz sind voller Vorfreude. Die beiden Schülerinnen der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLS) in Dornbirn starten Anfang Juni in ein Abenteuer: Ihr achtwöchiges Pflichtpraktikum führt sie nach Kenia – das “Erasmus plus”-Programm ermöglicht ihnen dieses Auslandspraktikum. Die Wolfurterinnen werden dort nicht nur beim Bau eines Hauses mithelfen, sondern auch in einer Schule tätig sein.

VdT HLS Schülerinnen Helena und Pia go Kenya
Helena und Pia haben mit Spendenaktionen für den Hausbau Geld gesammelt. VN/Serra

„Wir wollten schon immer nach Afrika, um ein soziales Projekt zu unterstützen. Über unsere Schule sind wir auf das Projekt des Vereins Pamoja gestoßen“, erklären Helena und Pia. Während sich Helena über soziale Medien über Freiwilligenarbeit informierte, wurde Pia von einer Bekannten inspiriert, die bereits eine Organisation in Afrika unterstützt hatte. „Außerdem will ich neue Kulturen kennenlernen“, sagt Pia.

VdT HLS Schülerinnen Helena und Pia go Kenya
Aus ihrem Projekt “Helena und Pia go Kenya” schnitzen die beiden HLS-Schülerinnen ihre Diplomarbeit. VN/Serra

Die beiden waren begeistert, als sie vom Engagement des Mellauer Vereins Pamoja erfuhren. Dieser setzt sich für Bildung, Gesundheit und Entwicklung in Afrika ein.

Hausbau mit eigenen Händen

In der kenianischen Stadt Malindi erwartet die Schülerinnen ein intensives Programm. Vier Wochen lang helfen die 18-Jährigen einer Familie tatkräftig beim Bau eines neuen Hauses – finanziert durch eigene Spendenaktionen. „Wir haben einen Spendenlink eingerichtet und waren auch auf Märkten aktiv“, berichten sie. Beim Wolfurter Markt verkauften sie Kuchen, Kekse, Kinderpunsch und Glühwein – mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Familien. „Unsere Omas haben die Kekse und Kuchen gebacken, unsere Eltern standen hinter uns“, erzählen sie. Auch am Tag der offenen Tür ihrer Schule boten sie Selbstgemachtes an, darunter Badesalz und bedruckte Kerzen. Unterstützung kam zudem von der HTL Bregenz, die Spenden aus Kuchen- und Bienenstandverkäufen bereitstellte.

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Am Ende kamen rund 3000 Euro zusammen – genug, um in Kenia ein Haus mit WC zu bauen. „Einer Familie ein Zuhause zu ermöglichen, ist eine besondere Herausforderung“, sagen die beiden motiviert.

Helena Anwander-Schrott, Pia Schwarz, HLS-Schülerinnen; Projekt "Helena Pia go Kenya"; Vorarlbergerinnen des Tages
Pia Schwarz in Straßburg. P. Schwarz
Helena Anwander-Schrott, Pia Schwarz, HLS-Schülerinnen; Projekt "Helena Pia go Kenya"; Vorarlbergerinnen des Tages
Helena Anwander-Schrott in StraßburgH. Anwander-Schrott

Schule und Freizeit für Kinder

Neben dem Hausbau engagieren sich Helena und Pia auch in einer Schule. Vier Wochen lang arbeiten sie im „Pamoja New Heart“-Zentrum mit, helfen beim Mittagessen und betreuen Kinder in ihrer Freizeit. Dabei sind ihnen die Unterschiede zwischen Vorarlberg und Kenia bewusst. „Die Kinder spielen hauptsächlich im Freien – mit Dingen, die ihnen die Natur bietet“, erzählt Helena, die sich vorab informiert hat. Ein besonderes Highlight wird ein gemeinsamer Ausflug ans Meer. „Malindi liegt etwa 30 Minuten vom Indischen Ozean entfernt. Die meisten Kinder dort waren noch nie am Meer“, so die beiden.

Helena Anwander-Schrott, Pia Schwarz, HLS-Schülerinnen; Projekt "Helena Pia go Kenya"; Vorarlbergerinnen des Tages
Pia Schwarz auf Entdeckungstour in Sri Lanka. P. Schwarz
Helena Anwander-Schrott, Pia Schwarz, HLS-Schülerinnen; Projekt "Helena Pia go Kenya"; Vorarlbergerinnen des Tages
Helena Anwander-Schrott in Spanien. H. Anwander-Schrott

Ein Projekt mit Langzeitwirkung

Die acht Wochen in Kenia, die die 18-Jährigen an Erfahrungen und Erkenntnissen gesammelt haben, fließen dann in eine Projekt- und Diplomarbeit – “mit starkem Praxisbezug”. Auch für die Zeit nach der Matura haben sie schon Pläne. Beide können sich vorstellen, als Au-pair ins Ausland zu gehen. „Ich könnte mir vorstellen, Medizin zu studieren oder Lehrerin an einer Volksschule zu werden“, sagt Helena. Pia interessiert sich ebenfalls für das Lehramt, denkt aber auch über ein Studium im Bereich Eventmanagement nach.

Helena Anwander-Schrott, Pia Schwarz, HLS-Schülerinnen; Projekt "Helena Pia go Kenya"; Vorarlbergerinnen des Tages
Helena Anwander-Schrott in Tartu. Die zweitgrößte Stadt Estlands war 2024 Kulturhauptstadt. H. Anwander-Schrott
Helena Anwander-Schrott, Pia Schwarz, HLS-Schülerinnen; Projekt "Helena Pia go Kenya"; Vorarlbergerinnen des Tages
Pia Schwarz trat beim XMas-Rock im Vereinshaus in Wolfurt als Sängerin auf. P. Schwarz

Ihr Projekt „Helena & Pia go Kenya“ ist für die beiden, die auch schon gemeinsam die Sportmittelschule Wolfurt besucht haben, eine große Herausforderung – doch sie sind zuversichtlich. „Wir haben so viel investiert. Es war unser Traum, und wir werden es schaffen“, sagen sie optimistisch. Mit ihrem Engagement wollen sie andere inspirieren und weitere Projekte anstoßen. „Es ist nicht überall alles so selbstverständlich wie bei uns.“

ZUR PERSON

PIA SCHWARZ
GEBOREN AM  12. September 2006
WOHNORT  Wolfurt
AUSBILDUNG HLS-Schülerin
FAMILIE Eltern, drei Schwestern
HOBBYS  Wandern, Skifahren, gerne am See und singen (in der Band der Musikschule am Hofsteig)
LEBENSMOTTO: Verstehen kann man das Leben rückwärts. Leben muss man es aber vorwärts.

ZUR PERSON

HELENA ANWANDER-SCHROTT
GEBOREN AM  28. Dezember 2006
WOHNORT  Wolfurt
AUSBILDUNG  HLS-Schülerin
FAMILIE Eltern, ein Bruder
HOBBYS  Wandern, Skifahren, Zeit mit Freunden verbringen, reisen
LEBENSMOTTO Do what makes your soul shine

VdT HLS Schülerinnen Helena und Pia go Kenya
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