Es ist offiziell: Markus Fäßler wurde als Dornbirner Bürgermeister angelobt

Abschied von Andrea Kaufmann und große Einigkeit bei der Wahl des Stadtrates in Dornbirn.
Dornbirn Um Dreiviertelsieben am Mittwochabend endete in Dornbirn eine Ära. Denn seitdem hat die größte Stadt des Landes zum ersten Mal einen SPÖ-Bürgermeister. Um diese Stunde wurde Markus Fäßler, der die Bürgermeisterstichwahl überraschend gewonnen hat, im Kulturhaus vor über 100 Zuschauern zum Gemeindeoberhaupt angelobt.
Der Erste, der ihn mit „Herr Bürgermeister“ ansprechen durfte, war VP-Klubobmann Alexander Juen, der zugab, es sei noch etwas ungewohnt. Nicht zuletzt, weil man in Dornbirn in den vergangenen zwölf Jahren den Gemeindechef mit “Frau Bürgermeisterin” ansprach.

Die scheidende Rathauschefin Andrea Kaufmann erklärte in ihrer Abschiedsrede: „Ich verlasse mein Amt, aber nicht mein Interesse an dieser Stadt und ihren Menschen“. Die Vertreter der Fraktionen würdigten in ihren Wortmeldungen Andrea Kaufmann vor allem als hart arbeitende, bis ins Detail stets bestens informierte und ausdauernde Bürgermeisterin, die ihre Ämter, auch das als Präsidentin des Gemeindeverbands, neben ihrer Rolle als Mutter von vier Kindern stets ausfüllte.
“Dank und Demut”
Der neue Rathauschef bekundete: „Das mir entgegengebrachte Vertrauen erfüllt mich mit Dank und Demut.“ Er versprach den Bürgerinnen und Bürgern, mit Sorgfalt und vollem Einsatz ihre Anliegen zu vertreten. Anschließend nahm er zum ersten Mal den Platz zwischen Schriftführerin und Stadtamtsdirektor ein, um die Stadtvertretungssitzung zu leiten.

Die hatte sogleich den neunköpfigen Stadtrat zu wählen. Bei dessen Besetzung gab es keine Überraschungen. Vier Mandate stehen der Volkspartei zu, je zwei der FPÖ und SPÖ und eines den Grünen. Die Fraktionen dürfen jeweils Kandidaten aus dem Kreis der Stadtvertreter einzeln zur Wahl stellen, jedoch zählt jede Stimme, die nicht auf den jeweils nominierten Kandidaten fällt, als ungültig, sodass die Wahl eines oder einer jeden als sicher gilt. Höchstens lässt das Wahlergebnis Schlüsse auf den Rückhalt zu, den die Personen im Gremium genießen.
Klare Ergebnisse
Doch das Ergebnis spiegelte die große Einmütigkeit wider, die auch in den Bekundungen der Fraktionsvertreter zur konstruktiven Zusammenarbeit deutlich wurde. Bei neun Wahlrunden gab es nur drei ungültige Stimmen.

Fest steht: Der Stadtrat wird männlicher: Zuletzt war mit Bürgermeisterin Andrea Kaufmann, Marie-Luise Hinterauer, und Karin Feurstein-Pichler von der VP sowie Juliane Alton, Elisabeth Edler (beide Grüne) die Mehrheit der Stadtregierung weiblich. Nun ist es nur noch ein Drittel, nämlich Juliane Alton, Barbara Röser (VP) und Judith Knabl (SPÖ).
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Ohne Kontroverse lief auch die Wahl des Vizebürgermeisters ab: Hatten sich 2020 noch die vier Oppositionsparteien gegen die VP verbündet, gab es jetzt keinen Gegenkandidaten gegen den VP-Mann Alexander Juen, SPÖ und FPÖ bekundeten sogar in Wortmeldung ihre Unterstützung für den Klubobmann der stimmenstärksten Fraktion. Juen wurde mit 29 Stimmen zu Markus Fäßlers Stellvertreter gewählt.
Nachdem sich Fäßler und seine Vorgängerin Andrea Kaufmann noch einmal herzlich die Hand gegeben hatten, war etwas Brauchtum angesagt: Der im Hatlerdorf aufgewachsene neue Bürgermeister durfte im Foyer vor den zahlreichen Gästen die Hatler Musig dirigieren.
Die neu gewählten Stadträte
VP
Alexander Juen 36 Stimmen
Barbara Röser 36 Stimmen
Johannes Zangerl 36 Stimmen
Valentin Sottopietra 35 Stimmen
SPÖ
Markus Fäßler 36 Stimmen
Judith Knabl 36 Stimmen
FPÖ
Christoph Waibel 36 Stimmen
Gebhard Kröss 35 Stimmen
Grüne
Juliane Alton 35 Stimmen