„Der Bademeister ohne Himmel“ in der Bücherei am Dorfbach

Die Bregenzer Autorin Petra Pellini las aus ihrem generationsübergreifenden Roman über Demenz.
Hard Sie ist Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester, Mutter zweier Töchter und ihre Leidenschaft ist das Schreiben. Sieben Jahre hat sie auf der Station „Anderswelt“ im Sozialzentrum Weidach in Bregenz demenzkranke Menschen betreut. Die 54-jährige Vorarlbergerin Petra Pellini verband all dies, ihre Leidenschaft, ihr Fach- und ihr Erfahrungswissen aus der Arbeit mit demenzerkrankten Menschen und ihre alltäglichen Beobachtungen bei Teenagern.

Das Ergebnis: „Der Bademeister ohne Himmel“ – ein herzerwärmendes und humorvolles Mutmachbuch mit Sprachwitz. Ein Roman, der auch als eine geschickt in eine Erzählung verpackte Anleitung für einen feinfühligen, kreativen und spielerischen Umgang mit demenzkranken Menschen gelesen werden kann. Vergangenen Dienstag präsentierte Petra Pellini ihr Buch vor vollem Haus in der Bücherei am Dorfbach in Hard. Liesa Stritzl, Freie Rednerin und Mitarbeiterin der Bücherei, moderierte den Abend.

Erzählt wird in dem Roman aus der Sicht der 15-jährigen Linda, die eine schwierige Kindheit hatte und am liebsten ihrem Leben ein Ende machen möchte. Doch zwei Menschen halten sie davon ab: ihr Freund Kevin und Hubert, „Kevin (…) ist voll intelligent und Hubert (…) ist voll dement.“ Linda versucht Hubert, den pensionierten Bademeister, bei dem sie drei Nachmittage in der Woche verbringt, im Leben zu halten. Sie taucht ein in seine Welt und findet kreative Ideen, um spielerisch mit ihm umzugehen, zum Beispiel, indem sie die Schwimmflügel aus dem Keller holt, die den ehemaligen Bademeister sofort in sein Element bringen. Er sortiert die Schwimmflügel nach Größen, überprüft sie und pumpt sie auf. Linda selbst findet durch ihre Aufgabe bei Hubert Halt in ihrem Leben.
“Man braucht Eindrücke aus der Welt”
Insgesamt las die Autorin sieben Passagen aus ihrem Buch vor, darunter auch ihre Lieblingsszene, die Szene, in der Linda einer anderen Jugendlichen erklärt, wie man sich Demenz vorstellen kann. Aus dem echten Leben holt sich Petra Pellini ihre Inspirationen. „Man braucht Eindrücke aus der Welt und aus dem Leben“, erklärte sie.
Der „Bademeister“ werde oft auch an Jugendliche verschenkt, erzählte sie, es sei ein Buch, das Generationen näher zusammenbringt. Wie es mit Linda nach dem Roman weitergeht? Die Autorin verriet, dass sie schon am nächsten Buch über ihre Protagonistin schreibe.
Nachdem die Lesung und der Talk mit Petra Pellini beendet war, luden die Büchereimitarbeiter die Gäste noch zu einem Umtrunk ein. Und mancher Besucher ergatterte am Büchertisch noch ein Exemplar des 311-seitigen Romans und ließ es von der Autorin signieren.
Als nächstes liest Petra Pellini am heutigen Samstag, 12. April, um 19 Uhr in der Evangelischen Pauluskirche in Feldkirch aus „Der Bademeister ohne Himmel“. SSU