Temporär geschlossen statt Sommerpause: Unsichere Zukunft für Bregenzer Vincent Bar

Eine Sommerpause ohne Ende, denn so könne es nicht weitergehen. Kmenta erklärt, an was der Betrieb scheitert und unter welchen Vorzeichen es doch weitergehen könne.
Darum geht’s:
- Vincent Bar schließt wegen Betriebs- und Nachbarn-Problemen vorerst.
- Sitzplatzbeschränkungen erschweren den Sommerbetrieb erheblich.
- Neue Betriebsgenehmigung wird für künftige Öffnungen angestrebt.
Bregenz „Am 9. Mai laden wir zum Austrinken“, kündigt Mario Kmenta an. Es wird das vorerst letzte Zusammenkommen in der Vincent Bar am Ende der Fußgängerzone der Kirchstraße sein. Denn bereits dieses Wochenende hat die Weinbar geschlossen, ein Datum für die Wiedereröffnung gibt es noch nicht.

Der Grund sei nicht das Geld, sondern die Umstände: Einerseits ist man seit Jahren mit Nachbarn am Prozessieren. Wer heutzutage eine Genehmigung für ein neues Lokal beantragt, hat es durch den Widerstand von Nachbarn oft schwerer als frühere Wirte, erläutert Kmenta. Andererseits hat sich die Betriebsgenehmigung des Lokals als zu großes Hindernis für den Sommerbetrieb erwiesen. „Die Musikanlage ist auf die vorgeschriebene Lautstärke verplombt, meist ist sie dadurch leiser als das Gesprächsniveau“, verrät Kmenta. „Livemusik kann ich hier auch keine haben, somit kann ich auch nicht bei der Langen Nacht der Musik mitmachen.“

Auch sind im Außenbereich rund um das Jahr genau sechs Sitzplätze genehmigt, die durch die beiden Sitzreihen links und rechts der Eingangstür abgedeckt sind. Weitere Stühle sind daher nicht erlaubt – auch wenn aus Kmentas Sicht auf dem Gehsteig vor dem Haus genug Platz für alle wäre. „Im Sommer haben wir hier einen der schönsten Sonnenplätze“, ist der 54-jährige Wirt und Immobilienmakler überzeugt. Doch im Sommer sei es mit so wenigen Außenplätzen schwierig, Gäste anzulocken. Und die Rezession kam bei den Kunden an: Man kauft weniger und günstiger ein.

Bereits 2023 legte die Vincent Bar aufgrund dieser Auflagen eine Sommerpause ein. Damals war klar, wann man wieder öffnen wird, nun lässt man dies offen. Man werde alle Rechnungen natürlich bezahlen, auch beim bisherigen Personal entstünden durch die Schließung keine Sozialfälle. „Es kann schon sein, dass wir an einzelnen Tagen öffnen werden“, räumt der 54-Jährige ein. Schließlich sei ihm die Bar ein privates Anliegen und nicht nur ein Geschäftsmodell. Parallel sucht man um eine neue Betriebsgenehmigung an. Es dürfte jedoch Spätherbst werden, bis diese vorliegt.
Die Ankündigung der Sommerpause 2023
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„Die Stadt steht hinter uns, auch die Bezirkshauptmannschaft ist fair“, will Kmenta kein schlechtes Wort über die Behörden verlieren. „Sie müssen sich auch an die Gesetze halten und diese durchsetzen.“ Schlussendlich dürfe man auch nicht vergessen, dass Lokale zur Belebung einer Innenstadt notwendig sind.

Falls es mit der neuen Genehmigung nicht so klappt, wie es sich Kmenta erhofft, werde man andere Konzepte prüfen, lässt sich der Unternehmer nicht zu tief in die Karten schauen. Bis dahin wird es jedoch im Vincent dunkel bleiben. „Wer noch einen guten Wein kaufen will, soll sich melden.“