“Ich freue mich sehr” – Das sagt Bischof Benno Elbs zum neuen Papst

Weißer Rauch in Rom, Freude in Vorarlberg: Mit Leo XIV. wurde erstmals ein US-Amerikaner zum Papst gewählt – Diözesanbischof Benno Elbs zeigt sich im VN-Gespräch beeindruckt vom neuen Kirchenoberhaupt und dessen ersten Worten.
Darum geht’s:
- Neuer Papst Leo XIV. aus den USA gewählt.
- Bischof Benno Elbs freut sich über erfolgreiche Wahl.
- Elbs sieht Franziskus’ Grundlinien wie Gerechtigkeit, Frieden, Synodalität fortgesetzt.
Feldkirch, Rom Jubel brandete kurz nach 18 Uhr auf dem Petersplatz in Rom auf: Weißer Rauch stieg aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle – ein Zeichen, das die Welt seit Jahrhunderten kennt. Die katholische Kirche hat ein neues Oberhaupt. Der neue Papst heißt Leo XIV. – bürgerlich Robert Francis Prevost (69) – und ist der erste Papst aus den Vereinigten Staaten.


“An Franziskus angeknüpft”
Für Vorarlbergs Diözesanbischof Benno Elbs ist die Wahl von Leo XIV. ein Grund zur Hoffnung: „Ich freue mich sehr. Es war schön zu sehen, mit wie viel Respekt er in seiner ersten Ansprache auf Papst Franziskus Bezug genommen und deutlich gemacht hat, wie sehr er dessen Grundlinien weiterführen möchte“, sagt Elbs im Gespräch mit den VN am Donnerstagabend.

“Er wird den Weg der Mitte gehen”
Besonders beeindruckt habe ihn, dass der neue Papst in seiner ersten Ansprache zentrale Themen wie Gerechtigkeit, Frieden und Synodalität, also das Miteinander und aufeinander hören, in den Mittelpunkt gestellt habe. “Das sind wichtige Grundsäulen. Ich habe das sehr schön gefunden. Ich bin überzeugt, dass er als Papst einen Weg der Mitte gehen wird, das heißt vom Evangelium getragen und den Blick immer auf Christus gerichtet.”

Begegnung in Rom
Dass mit Leo XIV. erstmals ein US-Amerikaner Papst wird, sei überraschend gewesen, aber nachvollziehbar: „Er ist jemand, den die Kardinäle gut kennen – vor allem durch seine Leitung der Bischofskongregation, also jene Behörde, die weltweit für Bischofsernennungen zuständig ist.“
Persönlich begegnete Elbs dem neuen Papst im Mai 2024 bei der Angelobung der Schweizergarde in Rom. “Ich habe ihn als zurückhaltend und zugleich klaren Menschen erlebt, der gut zuhört, Situationen rasch erfasst und auf Vorschläge eingeht.” Auch im Zusammenhang mit Liechtenstein habe es bereits Kontakt mit Prevosts Dikasterium gegeben. Die Verkündung des neuen Papstes verfolgte Elbs live im Fernsehen im Marianum in Bregenz.

Enge Verbundenheit zu Papst Franziskus
Mit dem verstorbenen Papst Franziskus war Bischof Benno Elbs eng verbunden. Die Ernennung von Elbs zum vierten Bischof der Diözese Feldkirch am 8. Mai 2013 war die erste Bischofsernennung von Papst Franziskus im gesamten deutschsprachigen Raum – nur sieben Wochen nach dessen eigener Wahl. Nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag reiste Elbs nach Rom, um am Begräbnis teilzunehmen. Im Feldkircher Dom leitete er zuvor ein feierliches Requiem.

Erstmals US-Amerikaner als Papst
Der 69-jährige neue Papst Robert Francis Prevost bringt weltkirchliche Erfahrung mit. Zuletzt leitete er im Vatikan die Bischofskongregation, also jene Behörde, die weltweit für Bischofsernennungen zuständig ist. Der 267. Pontifex wird künftig die 1,4 Milliarden Mitglieder der Weltkirche leiten.
Seine Wahl gilt als Kompromiss – und zugleich als Signal der Einheit. Prevost vereint amerikanische Herkunft, lateinamerikanische Prägung und römische Führungserfahrung. Damit wurde er zum Konsenskandidaten eines Kardinalskollegiums, das kulturelle wie kirchenpolitische Gegensätze zu überwinden hatte.
Prevost war viele Jahre als Missionar und Bischof in Peru tätig, spricht fließend Spanisch und Italienisch und wird in kirchlichen Kreisen für seine diplomatische, pragmatische und zugleich bescheidene Art geschätzt. Sein Wahlspruch „In diesem einen [Christus] sind wir vielen eins“ ist eine Einladung zur Einheit in der Vielfalt der Weltkirche.

