Lustenauer Feuerwehr-Duo brennt fürs Bierbrauen

Zwei Lustenauer Freunde überzeugten bei internationalem Bierwettbewerb im Südtirol.
Lustenau Florian Kremmel und Dietmar Hollenstein sind nicht nur seit Kindheitstagen unzertrennliche Freunde, sondern auch ein erfolgreiches Team in der Welt des Bierbrauens. Nachdem sie zwölf Jahre gemeinsam die Feuerwehr in Lustenau geleitet haben, widmen sie sich nun seit drei Jahren mit Leidenschaft dem Brauen in Kremmels Garage. „Uns gibt’s nur im Doppelpack“, bemerkt Kremmel lachend. Ihre Biere haben kürzlich beim internationalen Bierwettbewerb in Bozen überzeugt, wo sie mit fünf eingereichten Sorten brillierten. „Drei davon wurden mit dem ersten Platz ausgezeichnet“, freut sich Kremmel über den Erfolg. Ob das Lustenauer Wasser dabei eine Rolle spielt, verraten die beiden im Gespräch, in dem sie auch die Herausforderungen und Freuden des Bierbrauens teilen.

Bierbrauen als Leidenschaft
“Seit zwölf Jahren braue ich regelmäßig in meiner Garage. Jährlich entstehen hier etwa zwanzig Biersorten für den Eigenbedarf“, erklärt Kremmel. Er betont, dass das Bier nicht zum Verkauf steht: „Sobald man es des Geldes wegen macht, ist es etwas ganz anderes. Wir haben unsere Berufe, Bierbrauen ist unser Hobby.“ Hollenstein, der lange Zeit Kremmels Braukünste bewundert hat, fügt hinzu: „Ich bin oft in den Genuss seiner Biere gekommen.“ Vor drei Jahren beschlossen sie, gemeinsam zu brauen, und seitdem kreieren sie ein preisgekröntes Bier nach dem anderen. Bei der ersten Teilnahme der Privatbrauerei Kremmel-Hollenstein wurden sie reichlich belohnt. „Wir haben mit unseren Sorten voll ins Schwarze getroffen“, freut sich Kremmel. Auch Dietmars Sohn Tobias half beim Brauen für den Wettbewerb im Südtirol.

Das Geheimnis des Wassers
Beim Bierbrauen spielt das Wasser eine entscheidende Rolle. „Unser Wasser vom Rhein kommt bei den Bierwettbewerben gut an“, sagt Kremmel. Für den Wettbewerb wählten sie gezielt Biersorten aus, um sich abzuheben, darunter das New England IPA „Hazy Pazy“. „Es ist extrem fruchtig mit dominierenden Zitrusaromen und wenig Bitterkeit“, beschreibt Hollenstein. Weitere eingereichte Sorten waren „Alpenrhein Dunkel“, „Alpenrhein Hell“ und das Starkbier „Alpenrhein Bock“. Besonders stolz sind sie auf ihren „Alpenrhein Porter“, der in französischer und amerikanischer Eiche gereift ist. Alle fünf eingereichten Biere erhielten Auszeichnungen.

Ein aufwändiger Prozess
„Brauen ist wie Kochen. Es gibt viele Stellschrauben, die das Endprodukt beeinflussen“, erklärt Kremmel. Der Prozess umfasst etwa zehn Arbeitsschritte, und pro Braugang entstehen rund 40 Liter. „Bier wird bei uns mit Bedacht getrunken, denn in jeder Flasche steckt viel Arbeit. Für uns ist es ein Genuss“, betonen beide. Die Ergebnisse ihrer Arbeit sehen sie erst nach dem Abfüllen. In wenigen Wochen stehen die Staatsmeisterschaften der Hobbybrauer in Österreich an, und die beiden Freunde sind gespannt auf die Platzierungen ihrer Biere. Vier Sorten von ihnen werden auf dem Stockerl vertreten sein, das hat man ihnen bereits mitgeteilt. Nun warten die zwei Freunde gespannt, auf die Verkündigung der endgültigen Platzierung. BVS
