
Wenn 1200 Holzenten in die Schwarzach plumpsen – „Der Nachhaltigkeitsgedanke war uns wichtig“
Buntes Enten-Spektakel auf der Schwarzach:Beim 13. Black-River-Duck-Race in Schwarzach rauschten 1200 Holzenten durch die Schwarzach. Warum das Rennen dieses Jahr besonders nachhaltig war.
Darum geht’s:
- Rund 1200 Holzenten starten beim 13. Black-River-Duck-Race der Jugendfeuerwehr Schwarzach.
- Diesjähriges Entenrennen fokussiert auf Nachhaltigkeit mit Holzenten.
- Erlös unterstützt unter anderem Projekt für trauernde Familien in Vorarlberg.
Schwarzach Leopold strahlt übers ganze Gesicht. Fest auf den Schultern von Papa Michael Blenk sitzend, hält er zwei bunt bemalte Holzenten in den Händen und wirft sie mit Schwung in die große Radladerschaufel, die wenige Minuten später über der Schwarzach hängt.



Lilly (2) mit Mama Claudia Huber stellt sich ebenfalls an, um die selbst verzierte “Tigerente” in die Schaufel zu werfen. Dutzende Kinder drängen sich mit ihren Familien rund um das Fahrzeug.

Auch Thomas Eberle (19) aus Buch ist wieder dabei. Sein Spitzname: “Ente”. Von Kopf bis Fuß trägt er einen Anzug mit Entenmuster. “Ich bin seit meiner Kindheit bei jedem Rennen dabei”, sagt er stolz – seine persönliche Glücksente war natürlich auch mit am Start. Der Andrang beim 13. Black-River-Duck-Race ist riesig – ebenso wie die Aufregung bei den großen und kleinen Zuschauern.


Punkt 14 Uhr kippt die Ladeschaufel nach vorne, rund 1200 bunt gestaltete Enten platschen in die Schwarzach und nehmen die etwa 700 Meter lange Strecke flussabwärts in Angriff. Sie treiben los, drehen sich im Strudel, rempeln an Steine, bleiben hängen, lösen sich wieder. Erstmals kamen beim Entenrennen heuer keine Plastik-, sondern Holzenten zum Einsatz.
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“Der Nachhaltigkeitsgedanke war uns wichtig”, sagt Stefan Stradner, der seit zwölf Jahren die Jugendfeuerwehr Schwarzach leitet und das Entenrennen mit einem kleinen Team organisiert. In den vergangenen Jahren wurden die Kunststoffenten zwar zum Teil wiederverwendet, doch die Umstellung auf Holz sei nun ein logischer Schritt gewesen.

Auch, weil die Holzenten aus Vorarlberg kommen. “Die Herstellung ist regional, das Material langlebig und wir wollten vermeiden, dass Enten übrigbleiben, die dann niemand mehr braucht.”

Das Black-River-Duck-Race, das alle zwei Jahre über die Bühne geht, hat sich in Schwarzach längst etabliert. Was 2003 als einmalige Idee begann, um einen Ausflug der Feuerwehrjugend zu finanzieren, hat sich zu einem Dorffest entwickelt. Über 50 aktive Feuerwehrleute und zwölf Mitglieder der Feuerwehrjugend sorgen heuer für einen reibungslosen Ablauf. “Es ist keine One-Man-Show – sondern eine Teamleistung”, betont der 42-Jährige.

Über 400 Preise
Die Siegerenten werden in der Reihenfolge ihres Zieleinlaufs registriert – und davon gibt es viele: “Insgesamt haben wir 425 Preise”, erklärt Stradner. “Das heißt: Jede dritte Ente gewinnt etwas.” Vom Hauptpreis – einem Hubschrauberrundflug – bis zu Eintrittskarten für das Ravensburger Spieleland und Sachpreisen aus der Region ist alles dabei. “Unsere Zielgruppe sind Kinder und Familien, deshalb wollten wir viele, aber auch kleine Preise verteilen.”

Doch nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer profitieren vom Entenrennen. Ein Teil des Erlöses geht an ein neues Projekt von Hospiz Vorarlberg, bei dem Familien in schwierigen Lebenssituationen begleitet werden. “Es geht um Trauerhilfe, speziell für Familien mit Kindern, die einen schweren Verlust erlebt haben”, erklärt Stradner. “Uns war wichtig, dass der Spendenzweck etwas mit Kindern, Familien und unserer Region zu tun hat.”