Vorarlbergs Badestellen im Check: Das sagt Experte Alexander Dürregger zur Wasserqualität

Vorarlberg / 01.07.2025 • 05:50 Uhr
Vorarlbergs Badestellen im Check: Das sagt Experte Alexander Dürregger zur Wasserqualität
Alexander Dürregger, Sachverständiger für Gewässergüte, prüft die Wasserqualität beim Seebad Bregenz. VN/Serra

Experte Alexander Dürregger weiß, wie sauber das Wasser an den Badestellen in Vorarlberg wirklich ist. 16 Badestellen werden einer Qualitätskontrolle unterzogen.

Darum geht’s:

  • 16 Badestellen werden alle drei Wochen geprüft.
  • 13 Stellen mit ausgezeichneter Badeeignung im Juni.
  • Starkregen und Abwasser können Gewässer verunreinigen.

Von Katja Grundner

Bregenz Österreichs Badegewässer sind in einem EU-weiten Qualitätsranking vom zweiten auf den vierten Platz abgerutscht, wie aus einem kürzlich veröffentlichten Bericht der Europäischen Umweltagentur hervorgeht. Nichtsdestotrotz ist laut Alexander Dürregger, Sachverständiger für Gewässergüte, die Badewasserqualität in Vorarlberg ausgesprochen gut. Hier werden über den Sommer hinweg alle drei Wochen 16 Stellen durch das Umweltinstitut des Landes Vorarlberg geprüft.

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Die letzte Kontrolle von Anfang Juni ergab an 13 Stellen eine ausgezeichnete und an drei Stellen eine gute Badeeignung – genauer gesagt beim Sporthafen Bregenz, Strandbad Lochau sowie dem Riedsee Lauterach. „Das war lediglich eine Einzelprobe und die erste der Saison. In der Regel orientieren wir uns bei der Einstufung an einem Zeitraum von vier Jahren und da haben wir bei allen 16 Badestellen die Höchstnote – also eine ausgezeichnete Badeeignung.“  

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Bei jeder Kontrolle wird unter anderem die Sichttiefe gemessen. VN/Serra

Sperrung von Badestellen

Bei der regelmäßigen Prüfung der Badestellen werden gewisse Werte wie die Sichttiefe, die Temperatur, der pH-Wert sowie die Sauerstoffkonzentration gemessen, eine Wasserprobe entnommen und ein genereller Befund der Badestelle erstellt.

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Falls die Kontrolle einmal mangelhaft ausfallen sollte, wird sofort eine Nachkontrolle veranlasst und gegebenenfalls die Badestelle temporär gesperrt. „Das kommt zum Glück sehr selten vor“, betont Dürregger. Der letzte Fall war vor einem Jahr beim Seecamping Bregenz. „Da hat sich ein Schachtdeckel gelöst, sodass Abwasser in den See gelangt ist“, erzählt der 36-jährige Dornbirner. Einer der Gründe dafür war der hohe Seewasserstand des letzten Frühsommers. Drei Tage musste die Badestelle gesperrt werden.   

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Messgeräte zur Prüfung der Badewasserqualität. VN/Serra

Erhöhte Keimbelastung

Starkregenereignisse gelten generell als einer der Hauptgründe für die Verunreinigung von Gewässern. Um Schäden an der Kanalisation zu vermeiden, gibt es sogenannte Mischwasserentlastungen. Dabei vermischt sich Regenwasser mit Abwasser und wird in größere Fließgewässer wie den Bodensee abgegeben, was rund um diese Zuflüsse punktuell zu erhöhter Keimbelastung führt.

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Alexander Dürregger prüft Werte wie die Temperatur und den pH-Wert beim Seebad Bregenz. VN/Serra

Sorgen muss man sich laut Dürregger diesbezüglich nicht: „Erstens sinkt das Abwasser Richtung Grund. Zweitens baut es sich durch mikrobielle Prozesse wieder ab. Und drittens wirkt die Sonne, beziehungsweise die UV-Strahlung wie eine Desinfektionsanlage.“ Das Badegewässer-Monitoring für Vorarlberg informiert stets über die aktuelle Wasserqualität der 16 geprüften Badestellen im Land.

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Was man selbst tun kann

Auch Privatpersonen können zur Wasserqualität beitragen. Laut Dürregger ist es zum Beispiel wichtig, ein geeignetes Sonnenschutzmittel zu verwenden, da manche Produkte Substanzen enthalten, die Wasserlebewesen schädigen. Dabei sollte man auf entsprechende Kennzeichnungen achten. Zudem rät der Experte, das Sonnenschutzmittel gut einziehen zu lassen – dies schützt nicht nur die Haut, sondern auch die Gewässer. Außerdem sind das Vermeiden von Müll und das Unterlassen der Fütterung von Wasservögeln wichtige Maßnahmen.

EU-weites Qualitätsranking der Badegewässer:

  • Vor Österreich liegen der Spitzenreiter Zypern, Bulgarien und Griechenland.
  • Am unteren Ende der Rangliste liegen Ungarn, Estland und Polen.
  • Schlusslicht ist Albanien, wo nur 16 Prozent der 119 untersuchten Badegewässer die Bewertung „ausgezeichnet“ erhielten.

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(VN)