„We say good bye, bye bye, bye bye“: Gäste nehmen mit einem Trauermarsch Abschied von ihrem Lokal

Ein Kreuz, Grabkerzen und viel Wehmut zum Abschied. Das „s’Chris“ in Wolfurt wurde zu Grabe getragen.
Wolfurt Es ist das Ende einer über 40-jährigen Ära. Am 25. August 1983 eröffnete Elvira Schmitzer in der Hofsteigstraße 47 „Elviras Grillstube“. Ab Ende August 2000 führte Sohn Christian Schmitzer das Lokal unter dem Namen „s’Chris“ weiter. Bis jetzt. Am 13. Juni fand die große Abschiedsparty statt. „Wir hatten 350 Leute. Auch eine Abordnung der Bildsteiner Musik ist gekommen. Es war der Hammer“, erzählt Christian Schmitzer. Am Montag folgte der letzte Akt. Bei einem Trauermarsch wurde das „s’Chris“ offiziell zu Grabe getragen. „Es ist schön, heute noch einmal alle zu sehen. Es geht schon ab“, bemerkt Tochter und Servicechefin Michelle Schmitzer.


Für viele Gäste war das „s‘Chris“ mehr als ein Gasthaus. „Es ist schade. Wir hatten hier eine Gaudi ohne Ende“, sagt Frank Weber (51) aus Schwarzach, der die letzten 22 Jahre regelmäßig in dem Lokal war. Nun hält er eine Grabkerze in der Hand. Während sich die „Trauergäste“ von der Trafik zum „s’Chris“ aufmachen, wird das Lied “Goodbye” von Sasha gespielt: „We say good bye, bye bye, bye bye you’re welcome as a friend I hope you understand.” Chef Christian Schmitzer trägt ein Holzkreuz. Auf dem schwarzen Schild steht „Gasthaus s’Chris 25.08.1983-30.06.2025.“ Michelle Schmitzer und Bedienung Conny gehen nebenher mit einem Blumenstrauß, der mit einer schwarzen Manschette gebunden ist.
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„Ich war schon mit Elvira befreundet. Wir sind am Abend oft herspaziert. Jetzt müssen wir uns etwas Neues suchen“, bedauert Martha Niederegger (67) aus Wolfurt. Auch Jessica Schmitzer (25), die im Lokal ihres Vaters die Kellnerlehre absolviert hat, fällt der Abschied schwer. „Wir haben schon als Kinder viel Zeit hier verbracht. Auch jetzt bin ich mit meinem Freund einmal in der Woche hergekommen. Wenn man weiß, dass man die ganzen Stammgäste fast nie mehr sehen wird, dann ist das schon sehr schade. Es war eine brutal schöne Zeit.“



Vor dem Eingang werden Kerzen abgestellt. Andreas Flatz und Klaus Böhler spielen für den Lokalchef auf der Tuba „I hob di gern“. „Speziell für dich. Es kommt von Herzen“, bekundet Andreas Flatz. „Wir werden dich alle vermissen. Es war wunderschön bei dir.“
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Für Inhaber Christian Schmitzer läutet das Ende des „s’Chris“ auch den Ruhestand ein. Die ersten Pläne sind schon geschmiedet. „Mein Bruder Wolfi und ich haben vor, Ende 2026 unseren anderen Bruder Stefan in Australien zu besuchen. Er ist Polizist in Melbourne. Wir machen eine zweimonatige Rundreise“, verrät der Neo-Pensionist.









