Pfarrerwechsel in Vorarlberg: Das steckt hinter den Veränderungen in der Diözese – “Laien werden wichtiger”

Generalvikar Hubert Lenz erklärt, wie personelle Entscheidungen in der Diözese getroffen werden und warum diese Teil eines langfristigen Plans sind. Die Kirche setzt verstärkt auf Teamarbeit, größere Seelsorgeräume und die Mitarbeit engagierter Laien.
Darum geht’s:
- Personalwechsel der Diözese Feldkirch sorgen für Aufmerksamkeit.
- Ehrenamtliche und Laien gewinnen an Bedeutung in kirchlichen Leitungsfunktionen.
- Langfristige strategische Entscheidungen bis 2030 geplant.
Feldkirch Die personellen Entscheidungen, die die Diözese Feldkirch vor wenigen Wochen verkündet hat, haben in vielen Pfarren für Aufmerksamkeit gesorgt. Neue Gesichter, vertraute Namen an neuen Orten. Generalvikar Hubert Lenz erklärt nun, was hinter den jüngsten Pfarrerwechseln steckt, wie solche Personalentscheidungen getroffen werden und wie es um die Zukunft der Seelsorge in Vorarlberg bestellt ist.
“Wenige, aber gute junge Priester”
„Wir haben leider wenige, dafür gute junge Priester“, sagt Lenz offen auf VN-Anfrage. Immer wieder stoße die Diözese an strukturelle Grenzen. Umso wichtiger sei es, dass auch hauptamtliche Männer und Frauen in Leitungsfunktionen eingebunden werden – dort, wo es die kirchenrechtlichen Rahmenbedingungen erlauben. Unterstützung kommt auch von außen: Einige junge Priester aus dem Ausland wirken mittlerweile in Vorarlberg. Mit ihren Heimatdiözesen oder Ordensgemeinschaften pflege man einen engen Austausch.

Ehrenamt und Laien gewinnen an Bedeutung
Künftig soll auch die Zusammenarbeit mit Laien eine größere Rolle spielen: „Wir haben gute hauptamtliche Männer und Frauen, die im Rahmen der Möglichkeiten Leitungsdienste übernehmen, die bisher Priester gemacht haben.” Zudem soll in Zukunft die ehrenamtliche Mitarbeit noch wichtiger werden.
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Entscheidungen mit Blick auf 2030
Die Diözese arbeitet mit einem Struktur- und Stellenplan für das Jahr 2030, der weitere Pfarrverbände und Seelsorgeräume vorsieht. „Größere Einheiten ermöglichen es, dass sich Priester aufgrund der Mitarbeit der Laien vermehrt auf seelsorgliche Aufgaben konzentrieren können“, so Lenz.
So läuft das Verfahren
Pfarrerwechsel seien daher in der Regel keine kurzfristigen Maßnahmen, sondern Teil einer langfristigen Strategie. „Wir planen ein bis zwei Jahre im Voraus“, erklärt Lenz. Wenn klar ist, dass eine Stelle frei wird, beginnt der Ausschreibungsprozess. Dabei können sich alle in Vorarlberg tätigen Priester bewerben. „Wenn sich auf Ausschreibungen niemand meldet, machen wir uns auf die Suche nach geeigneten Priestern“, sagt der Generalvikar. Den entscheidenden Vorschlag zur Ernennung macht die Personalkommission bzw. die Entscheidung trifft schlussendlich der Bischof.

Gremien werden eingebunden
Ein wesentliches Element ist dabei die Mitsprache der Pfarrgemeinde- und Pfarrkirchenräte. „Sie haben das Recht, angehört zu werden“, betont Lenz. Meist finde vorab ein erstes Kennenlernen zwischen dem künftigen Pfarrer und den Gremienvertreter:innen statt.
Bischof wünschte sich Heilbrun als neuen Dompfarrer
Dass Thomas Heilbrun ab Herbst 2026 die Leitung der Dompfarre Feldkirch übernimmt, sei auch ein Wunsch von Bischof Benno Elbs gewesen. „Wir sind überzeugt, dass er gut in die Dompfarre passt“, so Lenz. Heilbrun folgt auf Fabian Jochum, der dann die Leitung des Seelsorgeraums Vorderland übernimmt.

In Hohenems wiederum wird Vikar Mathias Bitsche mit 1. September 2026 die Verantwortung übernehmen. Vorher wird er die Übergangszeit im Vorderland gestalten, die aufgrund des Abschieds von Cristinel Dobos ins Kleinwalsertal notwendig wird. Dort wolle Bitsche den Fokus in der Pfarre St. Konrad vor allem auch auf junge Menschen legen.

Zukunftsorientierte Entscheidungen
Mit den jüngsten Personalentscheidungen wolle die Diözese Perspektive geben. „Wir sind überzeugt, dass diese neuen Pfarrer fähige Leitungspersonen sind“, sagt Lenz. Man habe bewusst Persönlichkeiten gewählt, „die gut zu den jeweiligen Pfarren passen und gemeinsam mit den Menschen vor Ort eine gute Zukunft gestalten können.“