Immobilien-Hunger von Lech-Investor Wolf ungestillt

Einkaufstour des umstrittenen Industriellen Siegfried Wolf in Lech findet kein Ende. Zwei weitere Immobilien für 4,75 Millionen Euro in seinem Besitz.
Lech Der steirische Unternehmer und Manager Siegfried Wolf leibt sich seit Jahren in Lech eine Immobilie nach der anderen ein. Und der Hunger nach Hotels, Pensionen, Privat- und Geschäftshäusern, Grundstücken und landwirtschaftlichen Flächen scheint längst nicht gestillt. Der Argwohn im Nobelort jedenfalls wächst. Allein in diesem Jahr sind bereits zwei weitere Liegenschaften in seinen Besitz übergegangen. Das zeigen jüngste VN-Recherchen im Grundbuch.

Wolf streckt seine Hand im Ortsteil Strass aus. Dort war er vor gut 25 Jahren mit fragwürdigen Versprechungen in den Besitz eines Feriendomizils gelangt. Leichtgläubigen Gemeindeverantwortlichen wurde damals eine Veranstaltung im Stile des Weltwirtschaftsforums in Davos in Aussicht gestellt, als Gegenleistung darf die Unternehmerfamilie seither das Haus Rockspitz mit Ferienwohnungswidmung nutzen. Zumindest einen Teil davon, andere Flächen sind der Beherbergung vorbehalten. Dass dies in einem größeren Umfang auch tatsächlich passiert, daran gibt es jedenfalls erhebliche Zweifel.

Es ist ein schönes Fleckchen Erde am Rande des noblen Touristenortes. Lange war Wolf dort gern gesehener Gast, heute ist der umstrittene Industrielle mit besten Beziehungen zum russischen Oligarchen Oleg Deripaska einer der größten Grundstücksbesitzer. 2022 erwarb er die benachbarte Pension Gradenburg für 10,75 Millionen Euro. Es folgten der Lechtalerhof für 7,25 Millionen Euro (2023) und ein Privathaus mit reichlich Boden für 4,6 Millionen Euro (2024).

Wolf, ein enger Vertrauter von Milliarden-Pleitier Rene Benko, setzt seine Einkaufstour in der unmittelbaren Nachbarschaft fort. Mit Mai 2025 findet sich im Grundbuch der Kaufvertrag für ein knapp 800 Quadratmeter großes Grundstück. Die SW Lechtal Immobilien 3 GmbH. im Besitz des Industriellen hat den Boden demnach für 3759,39 Euro je Quadratmeter oder in Summe drei Millionen Euro erworben. Erst wenige Tage alt ist zudem die Verbücherung einer weiteren benachbarten Liegenschaft. 1,75 Millionen Euro schwer ist der Erwerb eines Privathauses mit 161 Quadratmetern Fläche auf einem 365 Quadratmeter großen Grundstück.
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Der Ortsteil Strass ist längst fest in der Hand des Investors. Neben den seit 2022 erworbenen Gebäuden und Grundstücken, die sich der Hobby-Weinbauer über 27 Millionen Euro kosten ließ, zählen auch 3000 Quadratmeter landwirtschaftliche Flächen zum eindrucksvollen Besitz. Völlig unklar ist indes, welche Pläne Wolf wälzt. VN-Anfragen bleiben gewöhnlich unbeantwortet. Schulterzucken auch in der Gemeindestube. Zumindest für die frühere Pension Gradenburg gibt es wie berichtet konkrete Baupläne. Demnach soll ein Boutique-Hotel mit 40 Betten im Fünf-Sterne-Segment entstehen.
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Die Immobilien-Aktivitäten beschränken sich aber längst nicht nur auf den Ortsrand. Mit dem Einstieg in das Sport- und Modehaus Strolz und der Übernahme dessen Immobilienbesitzes sicherte sich Wolf im Vorjahr ein Juwel im Zentrum von Lech und rettete gleichzeitig das Traditionsunternehmen in Schieflage vor der Pleite. Dafür wird er von einigen gefeiert, anderen ist der Investor im Kaufrausch ein Dorn im Auge.