Stilvoller Auftritt: Drei Vorarlberger Designer geben Tipps für die Festspieleröffnung

Sigrun Mager-Brändle, Claus Tyler und Maiken Kloser wissen, wie man sich perfekt fürs Blitzlichtgewitter vorbereitet.
Bregenz “Sehen und gesehen werden” – so lautet traditionell das Motto zur Eröffnung der Bregenzer Festspiele. Am 16. Juli ist es wieder so weit: Dann trifft sich alles, was Rang und Namen hat, am Bodensee. Der gesellschaftliche Höhepunkt des Jahres ist nicht nur kulturell ein Fixpunkt, sondern auch eine gute Gelegenheit, sich modisch ordentlich herauszuputzen. Bei den Vorarlberger Designern herrscht in diesen Tagen entsprechend Hochbetrieb. Schließlich wollen viele Festspielgäste perfekt gekleidet über den roten Teppich flanieren – und setzen dabei auf exklusive Mode aus der Region. Die VN haben nachgefragt, worauf es heuer in Sachen Farben, Materialien und Schnitte ankommt. Welche Outfits sind heuer angesagt? Welche Klassiker bleiben, und was sollte man besser im Kleiderschrank lassen? Die Antworten fallen so vielfältig aus wie die Mode selbst.

Die Lauteracher Modedesignerin Sigrun Mager-Brändle setzt bei Festspiel-Outfits auf edle Materialien und typgerechtes Design. “Ein schöner Schnitt, der der Trägerin schmeichelt, dazu passende Schuhe und eine abgestimmte Tasche – das ist für mich ein perfekter Look”, sagt sie. Ob unifarben, mit Stickereien oder in bedruckten Stoffen – erlaubt ist, was hochwertig wirkt und gut sitzt. Ein Trend, der sich laut Brändle seit Jahren hält und auch heuer wieder gefragt ist: Blumenkleider und Stickereien. “Das wirkt festlich und drückt Lebensfreude aus – genau das, was wir bei so einem Anlass auch zeigen wollen.” Ein klares No-Go gibt es für die Designerin ebenfalls: “Jeans und T-Shirt gehören für mich nicht zu dieser Veranstaltung. Wer sich für die Festspiel-Eröffnung schick macht, zeigt damit auch Wertschätzung gegenüber dem Anlass.”

Für den in Lustenau wohnhaften Designer Claus Tyler darf ein Festspiel-Look gerne auffallen, allerdings mit Stil. “Selbstbewusst, sinnlich und wetterfest”, bringt er seine Modephilosophie auf den Punkt. Fließende Seide, schimmernder Brokat oder ein Mantel mit aufwendiger Stickerei sind für ihn wie gemacht für den großen Festspiel-Auftritt. Farblich dominieren ruhige, aber starke Töne: Nachtblau, tiefes Weinrot sowie Akzente in Blau-Weiß oder zartem Flieder-Gelb. Auch florale Muster sind willkommen. “Jedoch grafisch, präzise und mit Haltung.” “Heuer ist Show endlich wieder erlaubt”, freut sich der Designer. Früher galt oft: lieber nicht zu sehr auffallen. Das habe sich geändert, meint Tyler. Jetzt darf es wieder auffälliger, mutiger und wirkungsvoller sein. Statt starrer Vorgaben steht heuer die persönliche Handschrift im Mittelpunkt. “Das macht den Auftritt erst spannend.” Klare Worte findet er auch beim Thema No-Gos: Glanz allein reicht nicht. Ohne Stil wirkt er schnell deplatziert. Wer im Discokleid mit Kindergeburtstags-Vibe oder im allzu legeren Sommer-Outfit auftaucht, verfehle den Rahmen. “Die Eröffnung ist eine Bühne. Wer sie betritt, sollte das auch zeigen.”


Für Maiken Kloser vereint der perfekte Festspiel-Look Eleganz mit sommerlicher Leichtigkeit. “Die Kleidung soll die festliche Atmosphäre widerspiegeln – modern, aber nicht übertrieben”, sagt die Designerin, die ihr Atelier im “House of Sunshine” betreibt. Klare Schnitte, verspielte Details und sommerliche Prints bringen Stil und Komfort zusammen. “Frauen sollen sich wohlfühlen und die Eröffnung in vollen Zügen genießen – das darf man auch sehen.” In diesem Jahr rückt Individualität noch stärker in den Fokus. Im Trend seien nachhaltige Materialien, geometrische Muster und Accessoires mit Geschichte. “Gefragt sind Outfits, die Persönlichkeit zeigen und nicht austauschbar wirken.” Bei den No-Gos bleibt Kloser deutlich: “Zuviel des Guten passt nicht – egal, ob bei Stoffen, Parfum oder Absatzhöhe.” Auch stark synthetische Materialien, Flip-Flops oder Jeans wirken bei einem Anlass wie der Festspiel-Eröffnung schnell deplatziert – besonders bei Veranstaltungen im Freien.

