20 Jahre Jahrhunderthochwasser: Was sich seitdem tat

Vorarlberg / 21.08.2025 • 20:00 Uhr
20 Jahre Jahrhunderthochwasser: Was sich seitdem tat
Reuthe-Baien bei Bezau (oben links), Mellau (unten links), die Ill bei Frastanz (unten rechts) vor 20 Jahren. VN

Seit dem Jahrhunderthochwasser 2005 investierte die öffentliche Hand Millionen in bauliche Maßnahmen und Gerät. Davon profitierte nicht nur Vorarlberg.

Schwarzach “Uns wurde 2005 auch geholfen”, hörte man in Vorarlberg im Sommer 2024 oft. Etwa von Reuthes Bürgermeisterin Bianca Moosbrugger-Petter. 10.000 Euro spendete damals die Gemeinde. Parallel eilten zahlreiche Florianijünger mit schwerstem Pumpgerät nach Niederösterreich, um ganze Ortschaften trockenzulegen. Viele von ihnen mit den Erinnerungen an 2005 im Genick, als Wasser und Schlamm Vorarlberg im Griff hatten. “Wir wissen, was das für ein Elend ist”, erinnerte sich etwa der Göfner Feuerwehrmann Gebhard Künzle während der Fahrt nach Tulln.

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20 Jahre Jahrhunderthochwasser: Was sich seitdem tat
Reuthe-Baien 2005 (links) und 2025. Vom Hochwasser zeugt nichts mehr. VN
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Reuthe-Baien 2005 (links) und 2025: Das Haus direkt an der Landesstraße gibt es nicht mehr, das Erdgeschoss aller Häuser der Siedlung waren geflutet. VN

Dauerregen füllten Ende August die Wasserläufe in Vorarlberg. Am 22. August war vielerorts das Limit erreicht: Bis Mittwoch meldeten 64 der 96 Gemeinden Schäden durch die Naturgewalten. Die Ill besiegelte bei Göfis das Ende der Siedlung im Schildried, die Menschen wurden nach der Flut umgesiedelt. Auch der Bregenzerwald wurde stark von Überflutungen gezeichnet, Wasser und Schlamm zeichneten etwa von Bezau bis Lech ein Bild der Zerstörung.

20 Jahre Jahrhunderthochwasser: Was sich seitdem tat
Der Bregenzerwald, hier Mellau, wurde schwer von den Fluten getroffen. VN
20 Jahre Jahrhunderthochwasser: Was sich seitdem tat
Überschwemmte Gebiete bei Frastanz. Die Siedlung Schildried musste aufgegeben werden. VN

Schlussendlich forderte das Wasser zwei Menschenleben, elf Verletzte und Schäden von knapp 190 Millionen Euro. 100 Millionen Euro entfielen auf die Bevölkerung und Betriebe, 90 Millionen kosteten die Schäden an der Infrastruktur von Straßen bis zur Trink- und Abwasserversorgung.

20 Jahre Jahrhunderthochwasser: Was sich seitdem tat
Die Landesstraße wurde beim Ortseingang von Lech unterspült. VN/Riedmann
20 Jahre Jahrhunderthochwasser: Was sich seitdem tat
Der Ortskern der Arlberggemeinde wurde überflutet, vieles wurde ein Opfer der Flut. VN/Riedmann

Seitdem ist viel geschehen. Gefahrenzonenpläne wurden überarbeitet und geschaffen, neue Konzepte sollen das Fassungsvermögen der Fließgewässer verbessern. Allein bis 2015 flossen 300 Millionen Euro in den Hochwasserschutz, inzwischen sind es über 700 Millionen Euro. Hinzu kommt der Ausbau des Hochwasserschutzes am Rhein, Rhesi. Gemeinsam mit der Schweiz investiert Österreich 2,1 Milliarden Euro, um den Rhein auf ein 300-jähriges Hochwasser vorzubereiten. Derzeit schützen die Dämme 300.000 Menschen und Sachwerte von etwa 13 Milliarden Euro im Rheintal vor 100-jährigen Fluten.

Die Investitionen in die Feuerwehr zeigten sich gerade bei der Nachbarschaftshilfe in Niederösterreich eindrücklich. Allein 2024 sah das Land Investitionen der Feuerwehren von rund fünf Millionen Euro für Katastrophen-Einsatzgeräte, dem Landesfeuerwehrverband stand für diesen Zweck eine weitere halbe Million zur Verfügung.

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Die Verbundenheit mit dem östlichen Bundesland zeigt sich auch auf zwischenmenschlicher Basis: Allein 1,2 Millionen Euro der insgesamt 3,7 Millionen Euro an Spendengelder kamen 2005 aus Niederösterreich. Erst drei Jahre zuvor half Vorarlberg nach Hochwasserschäden mit 1,1 Millionen Euro. 2024 kamen nicht nur Einsatzkräfte nach der Flut wieder nach Niederösterreich: Gemeinsam mit der Caritas sammelten die VN Spenden von über 730.000 Euro für Niederösterreich.

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2015: Drei Schicksalsgeschichten vom Jahrhunderthochwasser

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