Wann der Ochsen in Bildstein wieder öffnet

Das Traditionsgasthaus war seit Jänner geschlossen. Das sind die Pläne für die Wiedereröffnung.
Bildstein Im Jänner endete in Bildstein eine Ära: Nach fast drei Jahrzehnten hinter dem Herd verabschiedete sich Hanspeter Tauber als Wirt des Traditionsgasthauses Ochsen in den Ruhestand. Seither sind die Türen des Dorfgasthauses geschlossen.

Eigentlich hätte die Pause nur bis zum Sommer dauern sollen. Die Zeit bis zur geplanten Wiedereröffnung sollte genutzt werden, um einen neuen Pächter zu finden und zugleich wichtige Sanierungsarbeiten durchzuführen. Doch aus dem kleinen Facelifting wurde schnell eine Großbaustelle. “Die Anforderungen an das über 250 Jahre alte Gebäude sind höher als gedacht, die niedrigen Decken in der Küche entsprechen nicht mehr den heutigen Vorgaben. Dafür haben wir leider keine Genehmigung bekommen”, erzählt Bürgermeister Walter Moosbrugger, während er durch die Baustelle führt. “Es muss alles herausgerissen werden.”
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Nun müssen sich die Bildsteiner noch länger bis zur Wiedereröffnung gedulden. Aktuell laufen die Ausschreibungen an die einzelnen Gewerke. Erst an Ostern 2026 soll der Ochsen, der sich im Gemeindebesitz befindet, wieder zum Mittelpunkt des Dorflebens werden. Sowohl die Bauzeit als auch die Investitionskosten hätten sich fast verdoppelt, erklärt Moosbrugger. “Von ursprünglich 300.000 auf 500.000 bis 600.000 Euro. Ein Abriss und Neubau wären uns allerdings auf 1,5 Millionen gekommen”, zieht er einen Vergleich. Dadurch, dass die Decken im Küchenbereich um fast einen Meter erhöht werden müssen, ändern sich auch die Grundrisse in den darüberliegenden drei Gästezimmern. “Wir machen alles neu, von den Bädern bis hin zu den Möbeln und der Heizung. Das kostet alles.”

Zu Beginn sei die weitere Verzögerung ein herber Rückschlag gewesen, sagt Moosbrugger. “Inzwischen sehen wir das positiv. Wir machen das Haus für die nächsten Jahrzehnte zukunftsfit und bieten dem neuen Pächter ein tolles Gasthaus.”

Der Charme des Traditionsgasthauses, das gleichermaßen Einheimische wie Touristen anzieht, soll trotz umfangreicher Sanierungsmaßnahmen erhalten bleiben. “In der Gaststube selbst wird sich bis auf eine neue Bepolsterung der Stühle und Bänke nichts verändern”, sagt Moosbrugger. “Der Gaststubencharme macht den Ochsen aus.”

Unterdessen läuft die Suche nach einem Pächter weiter. “Es gab schon einzelne Interessenten, aber wir wollen uns Zeit lassen und die richtige Entscheidung treffen. Wir hoffen darauf, dass sich noch einige bei uns melden werden. Wir wünschen uns, jemanden zu finden, der ein klares Bekenntnis zum Ort und zum Gasthaus hat.”

Der Bildsteiner Ochsen soll auch in Zukunft ein Ort des Treffpunkts mit gutbürgerlicher Küche sein. “Solche Gasthäuser werden in Vorarlberg leider immer seltener”, bedauert Moosbrugger und verweist auch auf den gemütlichen, von alten Kastanienbäumen umgebenen Gastgarten sowie den historischen Weinkeller. “Wir wollen auch künftig Veranstaltungen durchführen, die Heurigen-Atmosphäre kommt bei den Menschen gut an”, weiß das Gemeindeoberhaupt.

