Dauerbaustelle in Dornbirn: Planabänderungen statt Bautätigkeiten

2019 wurde die alte Postsparkasse abgerissen. Die Baustelle ist immer noch ein halber Rohbau. Worauf aktuell gewartet wird.
Dornbirn Der trockene und warme Sommer ist die ideale Jahreszeit für Bautätigkeiten. An einer Baustelle im Kreuzungsbereich der Schulgasse zur Mozartstraße in Dornbirn ging der Sommer 2025 jedoch spurlos vorbei. Wie schon zuvor bei der alten Postsparkasse an dem Standort zwischen Vereinshaus und Citypark scheint auch beim Neubau am selben Standort nichts vorwärtsgehen zu wollen.
2019 begannen die Abbrucharbeiten der alten PSK, inzwischen steht ein teilverglaster Holzbau an der Schulgasse. Die Eisdiele im Erdgeschoss konnte den Betrieb wieder aufnehmen. Neben ihr herrscht Leerstand, über ihr ist das Holzgerippe des Bauprojektes leer und offen, auch das Dach ist nur zum Teil geschlossen.
Immer wieder Planänderungen
Mit ein Grund für die lange Bautätigkeit sind wiederholte Planänderungen durch Bauherrn und Architekt Anton Fink. Zuerst war von einem Mix aus Handels-, Gastronomie- und Büroflächen die Rede. Dann fürchteten Anrainer in der Mozartstraße die Schaffung von Gastronomie auf allen Gebäudeebenen und dadurch ein überbordendes Nachtleben im Ortskern. Schließlich bemühte sich Fink um eine Bewilligung von ausgedehnten Betriebszeiten.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Dann folgten Pläne, in den oberen zwei Stockwerken Wohnungen einzuziehen – Auge in Auge zu den Wohnungen gegenüber oberhalb des Cityparks, getrennt durch eine schmale Gasse von wenigen Metern. Dies stößt daher ebenfalls auf Widerstand. Manchen Anrainern wäre eine geschlossene Wand lieber als Fenster und Loggias, dies sei ihnen auch bei den ursprünglichen Plänen versprochen worden. Dem Vernehmen nach sorgten auch der geplante Spielplatz auf dem Dach und dessen Nutzung als halböffentlicher Raum für die Hausbewohner für Unwillen bei den Nachbarn. Ähnliches gilt für das offene Treppenhaus zwischen dem Neubau und dem Vereinshaus, über das auch ein Barbetrieb in den mittleren Stockwerken erschlossen werden sollte.
Antrag auf neuen Bescheid
Mit jeder Planänderung musste sich Fink um einen neuen Baubescheid bemühen. Und mit jedem Bescheidverfahren gab es neue Stellungnahmen und Einwände aus dem Umfeld. Nur auf der Baustelle gab es entsprechend wenig Veränderungen. Bei den Gemeindevertretungswahlen machten die Grünen dieses Frühjahr Stimmung: Per Petition forderten sie während des Wahlkampfes ein Ende der Dauerbaustelle und die Fertigstellung der Fußgängerzone in diesem Bereich der Schulgasse.

Im März schätzte Fink, dass der Bau innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein könnte. Voraussetzung ist, dass der aufrechte Baubescheid in seinem Interesse abgeändert werden würde. Manche der direkten Anrainer pochten jedoch auf den bestehenden Baubescheid, mit der geschlossenen Front im obersten Stockwerk und einem weniger offenen Treppenhaus.
Und nun im September? “Ich habe einen Bauplan mit nachbarfreundlichen Änderungen eingereicht”, erklärt Fink gegenüber den VN. Dieser müsste in den nächsten Tagen den Verfahrensparteien zugestellt werden. Vonseiten der Baubehörde, der Stadt Dornbirn, verweist man auf das laufende Verfahren. Daher könne man sich dazu nicht äußern. Betroffene Anrainer erklären gegenüber den VN, die Pläne noch nicht zu kennen. Erst wenn diese zugestellt sind, wird sich zeigen, ob es Einwände gibt – und ob Dornbirn einen neuen Bescheid ausstellen will.