Vorarlberger belästigt Streamerin auf Oktoberfest: Das sagt ein Anwalt zum Fall

Vorarlberg / 26.09.2025 • 13:48 Uhr
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AFPNicht nur auf dem Oktoberfest benehmen sich manche dank dem Alkohol daneben.

Vorarlberger Besucher des Oktoberfests vergriff sich gegenüber einer Frau massiv im Ton – live vor Kamera. Der Fall sorgt für Aufregungen.

Darum geht’s:

  • Vorarlberger entschuldigt sich bei Streamerin für Oktoberfest-Missverhalten.
  • Catcalling in Deutschland nicht strafbar, Polizei ermittelt dennoch.
  • Rechtsanwalt betont rechtliche Unklarheiten und gesellschaftliche Folgen.

München Ein Vorarlberger und sein Verhalten auf dem Oktoberfest schlagen derzeit hohe Wellen: Am Montagabend streamte eine der bekanntesten deutschen Influencerinnen mit dem Künstlernamen “Kunshikitty” vom Oktoberfest. Plötzlich drängt sich ein Mann ins Bild, spricht die junge Frau obszön an, berührt sie und fragt nach ihrer Begleitung für den weiteren Abend. Als sie ihn auf die laufende Kamera und sein Missverhalten anspricht, entschuldigt sich der offensichtlich Betrunkene. Eine weitere Influencerin eilt ihrer Kollegin zu Hilfe.

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Der Vorarlberger betont gegenüber den VN, dass er sich für sein Fehlverhalten bereits bei der Streamerin entschuldigt hat. Dem Vernehmen nach nahm “Kunshikitty” diese auch an. Die Deutsche hat das originale Video offline genommen, dennoch gehen Mitschnitte seit Donnerstagabend viral. Zahlreiche deutsche und internationale Medien von NTV bis zur Süddeutschen berichten von dem Vorfall – und auch in den sozialen Medien wird der Vorarlberger auf seinen eigenen Kanälen mit seinem Missverhalten konfrontiert, oft sehr direkt. Sein Name kursiert in den sozialen Medien, entsprechend zahlreich sind die Rückmeldungen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum.

In Deutschland nicht strafbar

Catcalling, eine verbale Form der sexuellen Belästigung, ist in Deutschland noch keine Straftat. Dennoch ermittle laut Medienberichten derzeit die deutsche Polizei in der Causa. “Juristisch ist die Sache nicht sonnenklar”, betont Rechtsanwalt Christian Wirthensohn. Er beschäftigt sich mit Datenschutz. Der Streamerin lasse sich nur schwer ein Vorwurf machen, sie wies ihn auf den laufenden Livestream hin. Da sie offenbar die Entschuldigung annahm, dürfte es wohl rechtlich im Sande verlaufen. Damit will Wirthensohn die übergriffigen Aussagen nicht verharmlosen, viele Frauen kennen vergleichbare Situationen aus ihrem Alltag. In diesem Fall ging sie durch den Livestream online und machte den Vorarlberger für die Zuschauerschaft greifbar.

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Die gesellschaftliche Reaktion über die sozialen Netze sei die andere Sache. Der Vorarlberger werde Schelte – sofern im normalen Rahmen – hinnehmen müssen. Doch auch hier gibt es Grenzen, die man im Einzelfall prüfen müsse, warnt Wirthensohn manche Kommentatoren. Vor allem, da nicht nur er, sondern auch sein Umfeld unter manchen Rückmeldungen zu leiden hat.

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