Kürbisernte in Vorarlberg: “Wir haben heuer ein Rekordjahr”

Das Wetter hat dem Kürbisbauer Martin Winder heuer in die Karten gespielt.
Dornbirn Beim Winderhof in Dornbirn strahlen nicht nur die Kürbisse aus allen Ecken und Enden. Auch Landwirt Martin Winder könnte zufriedener nicht sein. “Heuer haben wir wirklich ein Rekordjahr”, sagt der Kürbisbauer lächelnd. Rund 100 Tonnen Kürbisse, davon 20 Tonnen Hokkaido, wurden heuer von seinem vier Hektar großen Feld geholt. “Letztes Jahr war es ein Viertel davon”, zieht der Landwirt einen Vergleich. Gemeinsam mit seinem Bruder Peter bewirtschaftet er eine der größten Flächen im ganzen Land.
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Die Bedingungen für den Kürbisanbau waren laut Martin Winder heuer nahezu perfekt. “Der Kürbis mag wechselhaftes Wetter, nicht zu viel Regen, aber auch nicht zu wenig.” Letztes Jahr hätten die enormen Regenmengen einen Großteil seiner Ernte zerstört. “Das ist ein bisschen wie ein Glücksspiel. Es ist nicht jedes Jahr gleich, damit muss man leben.”

Im Mai fiel mit der Aussaat auf den Feldern der Startschuss für die Kürbissaison. Damit die jungen Pflanzen jedoch nicht gleich zur leichten Beute für Vögel werden, greift der erfahrene Kürbisbauer zu einfachen, aber effektiven Maßnahmen: “Wir streuen Sonnenblumenkerne über die ganzen Felder, auf die sich die Raben dann sehr gerne stürzen. Und wir freuen uns über ein blühendes Kürbisfeld, wenn die Raben nicht alles fressen”, sagt er schmunzelnd.

Am Wochenende haben der Landwirt und seine Erntehelfer die letzten Kürbisse vom Feld geholt. Jeder einzelne wird anschließend von den Mitarbeitern per Hand sorgfältig gewaschen und sortiert. Inzwischen hat Winder rund 40 verschiedene Sorten Zier- und Speisekürbisse in allen möglichen Farben und Formen im Angebot. “Das Sortiment wird jedes Jahr erweitert. Die Kunden wollen mal auch etwas Spezielles”, sagt er.

Darunter befinden sich mit den Kalebassen, den sogenannten Flaschenkürbissen, auch ganz exotische Zierkürbisse. “Dieser wächst nach unten hängend, damit er seine charakteristische Form bekommt”, erklärt Winder und präsentiert ein 1,50 Meter langes Exemplar.

Verkaufsschlager sind nach wie vor die Hokkaido-Kürbisse. “Sie sind gesund, schmackhaft und können samt Schale gegessen werden”, erzählt Winder, der selbst gerne in der Küche kreativ wird. “Heute werde ich zum Beispiel ein Kürbis-Cordon-Bleu mit einem Butternut-Kürbis zubereiten. Ich versuche mich immer wieder gerne an neuen, schmackhaften Rezepten.”

Die Nachfrage nach Kürbissen sei nach wie vor sehr hoch – nicht nur zu Halloween. “Bisher waren wir jedes Jahr im ganzen Land ausverkauft. Und wenn einem Landwirt einmal die Ware ausgeht, springen wir füreinander ein”, erzählt er. “Da gibt es keinen Konkurrenzgedanken.”

Die Kürbissaison dauert traditionell bis Allerheiligen. Richtig gelagert, nämlich kühl und trocken, bleiben Kürbisse jedoch noch viele Wochen haltbar und können oft bis über Weihnachten hinaus genossen werden.

