Zwei neue Brücken und eine neuer Zubringer: Grünes Licht für Ersatzradweg im Bregenzerwald

Das Projekt zwischen Schnepfau und Au soll in zwei Etappen umgesetzt werden. Erste Maßnahmen sind bereits umgesetzt.
Schnepfau “Es ist einfach verdammt gefährlich. Wir müssen den Radverkehr so schnell wie möglich von der L200 wegbekommen”, machte der Schnepfauer Bürgermeister Johann Fessler (68) nach dem Steinschlag Anfang August deutlich. Nun kann er erfreuliche Nachrichten vermelden. Die Vorarlberger Landesregierung hat am Dienstag den Bau eines Ersatzradwegs zwischen Schnepfau und Au beschlossen.

Rückblick: Anfang August sind große Steinbrocken im Bereich “Schnepfauer Wald” herabgestürzt. Da eine sichere Nutzung laut einem geologischen Gutachten nicht mehr möglich ist, wurde der Weg dauerhaft gesperrt. Radfahrer müssen seither für rund zwei Kilometer auf die vielbefahrene Bregenzerwaldstraße (L 200) ausweichen.


Der neue Radweg soll außerhalb des Schnepfauer Tunnels auf der alten Landesstraße verlaufen. Dazu werden zwei neue Brücken über die Bregenzerach gebaut. Das Land werde den erforderlichen Grund erwerben und eine Vereinbarung mit den Gemeinden über die Verantwortlichkeiten und die Finanzierung abzuschließen, teilte das Land am Mittwoch mit.
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Johann Fessler freut sich. “Ich bin dem Land und den involvierten Abteilungen wirklich sehr dankbar, dass das so schnell geht. Es haben sich alle sehr bemüht”, unterstreicht er. Noch nicht ganz geklärt sei die Kostenaufteilung des Gemeindeanteils mit den Anrainergemeinden Au, Schoppernau und Mellau. “Aber ich bin überzeugt, dass wir eine vernünftige Lösung herbekommen”, merkt der Schnepfauer Bürgermeister an. Die neue Route befindet sich auf Schnepfauer Gemeindegebiet. Das Land schätzt die Gesamtkosten auf 5,2 Millionen Euro, der Gemeindeanteil beträgt 15 Prozent.


Die Umsetzung des Projekts ist in zwei Abschnitten geplant. Der erste Abschnitt, der bis zur Radsaison 2026 abgeschlossen sein soll, umfasst den Bau einer neuen Brücke auf der Auer Seite des Tunnels (Anisbodenbrücke) und den dortigen Anschluss an die alte Landesstraße. In einem zweiten Abschnitt steht bis 2028 die Adaptierung und Steinschlagsicherung der alten Landesstraße als Radweg und der Neubau der Brücke auf der Schnepfauer Seite des Tunnels (Bühlerbrücke) auf der Agenda. “Die kleine Brücke ist nicht tauglich für einen richtigen Radweg. Sie dient die nächsten drei Jahre als Provisorium, danach wird eine Brücke etwas weiter in Richtung Tunnel errichtet”, erläutert Johann Fessler.



Erste Maßnahmen sind laut dem Bürgermeister bereits umgesetzt: Zum einen wurden für Bodenuntersuchungen im Bereich der Widerlager der neuen Anisbodenbrücke Bäume gefällt und eine Zufahrtsstraße errichtet, zum anderen wurde auf der Schnepfauer Seite des Tunnels der rund 150 Meter lange Abschnitt von der Bühlerbrücke bis zum Anschluss an die alte Trasse asphaltiert. “Der Bereich ist abgetrennt von der L200 und schon befahrbar”, ergänzt Fessler.

